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Wir haben schon so viele Zusatzgeschichten und Informationen zusammen gesammelt und noch immer keinen Namen für die eigentliche Hauptgeschichte. . . so geht das doch nicht. . . müssen wir mal ändern. . .
 
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 002 - Nachtlager

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Moriko

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BeitragThema: 002 - Nachtlager   002 - Nachtlager EmptySo 05 Mai 2013, 22:48

002 - Nachtlager Gjeq7xxhwand

Kapitel 2: Nachtlager


Die Stunden zogen sich in die Länge. Fili konnte kaum sagen, ob sie schon den ganzen Tag lang oder nur wenige Meilen weit durch diese Labyrinth gelaufen waren. Seine Füße schmerzten und die Schnittwunden, die der Berg ihm zugeführt hatte, brannten wie Feuer wegen dem Scheiß, der an ihm hinab lief. Zerrüttet und erschöpft traten die Zwerge ganz unverhofft ins Freie. Der Tunnel mündete in eine kleine Mulde, die von Büschen und Bäumen umgeben war. Sie wirkte nicht sonderlich groß, etwa 20 Schritt breit, aber sie war umzäunt von lehmigen Abhängen aus dem Wurzeln und Steine heraus ragten. Trotz seiner Größe, konnte er nicht über den Rand hinweg sehen. Aber der Himmel zog eher seine Aufmerksamkeit auf sich als der Wald hinter den Abhängen. Er war vollkommen klar, so als ob sie von dem Gewitter weg und in eine andere Welt geklettert waren. Der letzte Himmel, den er gesehen hatte war düster und in Regenstürme getaucht gewesen. Gefüllt mit Donnergrollen und zuckenden Blitzen. Es hatte ihn schon gewundert, dass der Berg um sie herum das Getöse der Steinriesen bis auf einige Erschütterungen so sehr abgeschirmt hatte, aber wieder im Freien angelangt wirkte plötzlich alles so friedlich. Keine Schrei von Freunden und bedrohliches Donnern. Nur Sterne und ein Mond, der auf sie und das Gras um sie herum schien, als wäre nie etwas gewesen. Als wären die Schmerzen bei dem Anblick der Felsen, die ihre Freunde womöglich zerschmettert hatten, nur ein böser Traum gewesen aus dem er nur noch nicht vollkommen aufgewacht war. Aber es war kein Traum.
Er sah sich um. Der Spalt aus dem sie gekommen waren, war kaum noch zu erkennen. Thorin war den Abhang hochgeklettert und stand oben, um im Licht des Mondes ihre Umgebung ausmachen zu können. Kein Hinweis auf seine Gedanken oder Gefühle war in sein Gesicht geschrieben. Reglos und kalt stand er da, die Situation voll und ganz unter Kontrolle. Fili schluckte und wandte sich ab.
Bofur stütze sich auf seine Hacke und legte eine Hand auf seine Rippen, als ob er schlimmes Seitenstechen hatte. Aber er genoss die frische Brise, die ihnen plötzlich von dem Wald her ins Gesicht wehte, in vollen Zügen und stieß einen wohligen Seufzer aus. "Hätte nicht gedacht, dass ich auf dieser Reise mal so froh sein würde, von einem Berg weg zu kommen." Er lächelte, aber es wirkte auf Fili sehr gekünstelt. Gerade als Kili stumm am Rand der Mulde zusammen sackte, kam Thorin zu ihnen hinunter. "Wir müssen weiter!" Fili warf einen besorgten Blick auf die beiden anderen und holte tief Luft. "Thorin, wir sollten hier rasten..." Der Zwergenkönig blieb stehen, als hätte ihm jemand eine Ohrfeige verpasst und drehte sich zu seinem Neffen um. "Wir können hier nicht bleiben. Hier sind wir nicht sicher! Von allen Seiten können sich hier Orks anschleichen, ohne dass wir hier unten etwas davon mitkriegen würden. Wir brauchen eine Höhle und die anderen sind immer noch da draußen, ich werde sie bestimmt nicht den Wargen überlassen! Also los, hilf' deinem Bruder hoch, wir brechen auf." Fili reichte seinem Bruder widerwillig die von den Felswänden zerschnittene Hand, aber Bofur trat ebenfalls an Thorin heran. "Wir können im Moment nichts für sie tun, wir wissen ja nicht einmal wo sie sind. Und halb tot nützen wir ihnen nichts. Schau uns doch an, Thorin. Es ist mitten in der Nacht und diese Wände hier haben wenigstens den Vorteil, dass wir von neugierigen Blicken geschützt sind. Wir könnten sogar ein kleines Feuer zum wärmen anzünden." Ein leises Stöhnen drang von Kili zu ihnen hinüber, als er sich mit Filis Hilfe aufrichtete. Thorin warf ihm einen Blick zu und seufzte. "Na gut, ruhen wir uns ein Weilchen aus. Aber kein Feuer. Dazu sind diese Wälder östlich der Berge zu bewohnt. Zündet nur ein paar Lampen an. Schlaft ein bisschen und bei Tagesanbruch gehen wir weiter. Fili, du übernimmst die erste Wache."
Stillschweigend kramten sie in ihren verbliebenen Habseligkeiten nach ein paar Decken und Lampen und machten es sich an der Felswand des Berges so gemütlich wie es gerade eben machbar war. Fili betrachtete missmutig seine zerschnittene Kleidung und riss Kili ein sauberes Stück Stoff davon ab, damit er seine linke Hand verbinden konnte, die einen sehr tiefen Schnitt abbekommen hatte. Bofur war allerdings trotz seiner Verletzungen schon eingeschlafen bevor er sich überhaupt richtig hingelegt hatte. Ein leises grunzendes Schnarchen drang von ihm zu den Brüdern hinüber und Fili musste ihn treten, damit er sich richtig hinlegte und ruhe gab. Mit schweren Schritten stapfte Thorin an ihnen vorbei und legte sich mit etwas Abstand von ihnen an den Rand der Mulde. Fili sah, wie ihm sein Bruder einen fragenden Blick zu warf, aber er schüttelte nur den Kopf. "Lass ihn. Er will seine Ruhe haben." Kili schwieg und sein Bruder sah ihm an, dass seine Gedanken bei den anderen waren und dem Anblick, wie sie hinter den Steinlawinen verschwanden.
Aber seine Zunge war schwer wie Blei und sein Kopf wie betäubt. Dazu kam, dass ihn die gleichen Sorgen und düsteren Gedanken quälten, also würde er sicher nicht überzeugend wirken, bei dem Versuch seinem kleinen Bruder gut zuzureden.
Tief in Gedanken versunken starrte er die Lampe an und beobachtete die kleine Flamme, die in ihr hypnotisch hin und her tanzte. Er spürte die Müdigkeit in seinen Knochen, die ihn wie ein schweres Tuch umhüllte und stand auf um mit etwas Bewegung gegen den Drang anzukämpfen, die Augen zu schließen. So schnell wie Bofur eingeschlafen ist und so entspannt wie sein Bruder neben ihm lag, würde er sie schon nicht wecken, wenn er aufstand.
Ein Knacken war zu hören. Thorin hob den Kopf und starrte zu ihm hinüber. In seinen Augen war die gleiche Frage zu sehen, die auch Fili sich gestellt hatte. Der junge Zwerg senkte den Kopf und sah runter auf seine Füße, doch da waren keine Zweige, die er ungeschickterweise hätte zertreten können. Wie in Trance griff er nach seinen Schwertern und lies den Blick über den Abhang wandern. Auch Thorin hatte die Hand schon angespannt um das Heft seiner Waffe gelegt, aber es war kein Geräusch mehr zu hören. Fili entspannte seine Muskeln wieder. 'Gut, dass Kili schon die Augen geschlossen hatte und so nicht mitbekam, wie sein großer Bruder vor einem einfachen Kaninchen erzitterte', grinste er in sich hinein und wollte sich gerade wieder zu seinem Platz drehen, als ein erneutes Knacken zu hören war.
Auf einmal begannen die Büsche um sie herum zu rascheln und mit lautem Kampfgeschrei stürmte plötzlich ein gutes dutzend Orks auf sie zu. Auch ohne Filis Warnschrei waren die anderen sofort hell wach und griffen nach ihren Waffen. Thorin hastete von der Seite auf die ersten Orks zu, die nicht auf ihn sondern nur auf die drei Zwerge im Licht geachtet hatten und rannte sie um, wodurch Kili und Bofur etwas zeit gewannen um sich zu sammeln.
„Kili!“ Fili schrie seinen Bruder an, doch der hatte schon begriffen. Mit seinen Pfeilen tötete er gleich 2 der ankommenden Orks. Bofur schwang seine Hacke, als hätte er jeden Schmerz in seinen Gliedmaßen vergessen. Blut spritzte, als Fili von drei kreischenden Orks umzingelt wurde und einer von ihnen unter Thorins Schwert zusammenbrach. Verwirrt, weil sie ihn so schnell umzingelt hatten, versuchte er Kili in dem dunklen Gemetzel zu erkennen, während er mit seinen Zwillingsschwertern die zwei Orks abwehrte, die glücklicher Weise nichts vom Schwertkampf verstanden. Er schlug einen von ihnen den Kopf ab und schlitzte dem anderen den Oberkörper auf, wodurch er ein paar Sekunden Zeit gewann, sich Überblick zu verschaffen. Die Lampen waren fast alle umgekippt, sodass die Orks mit ihren Augen einen klaren Vorteil hatten. Thorin kämpfte wie ein tollwütiges Tier und hatte die meisten der Orks, die Fili erkennen konnte, den Abhang hoch getrieben. von rechts hörte der Zwerg einen Schmerzensschrei und sah aus den Augenwinkeln, Bofurs Pickel durch die Luft fliegen. Es herrschte Chaos. Die Schreie der Orks hallten von den Wänden wieder und machten es ihm unmöglich zu schätzen wie viele noch um sie herum waren. Reflexartig rollte er sich zur Seite, als aus dem Halbdunkeln eine Fratze mit erhobenen Schwert auf ihn zu rannte und dann fand er endlich seinen Bruder. Er hatte sich etwas abdrängen lassen und schoss gerade einen Pfeil in die Richtung, wo Bofur eben noch geschrien hatte. Sein Herz blieb stehen, als er den torkelnden Ork mit seinem Schlachtermesser aus dem Dunkeln auf Kili zu rennen sah. Fili schrie und rappelte sich auf. Er ignorierte alle Gefahren, hechtete zu seinem Bruder hinüber und warf sich mit der Klinge voraus auf den Ork. Mit einem lauten Krachen ging er unter ihm zu Boden. Das Schwert in Filis Hand durchbohrte den knochigen Rücken und warmes Blut spritzte für einen Moment auf seinen Arm. Noch bevor der hässliche Ork unter ihm aufgehört hatte zu zucken, drang wie in Zeitlupe die Stimme seines kleinen Bruders an seine Ohren, die in Verzweiflung und Angst getaucht war. Ein harter, massiver Schlag auf Filis Hinterkopf lies in ihm für wenige Sekunden eine Mischung aus unerträglichen Schmerzen und Übelkeit aufsteigen, bevor dann schließlich die Müdigkeit über ihn herein brach, die ihn schon so lange quälte. Es wurde schwarz um ihn.
So schnell die Dunkelheit auch kam, so schnell verschwand sie wieder aus seinem Kopf. Nur die Schreie waren verstummt. Ein metallischer Geschmack im Mund lies ihn Husten und Blut sprenkelte den Boden vor ihm. Kilis Bogen lag vor ihm auf dem Boden und mit einem Schlag war Fili hell wach. Benommen vor Schwindel und Übelkeit stützte er sich auf die Seite sah zur Mitte der Mulde hinüber. Drei Orks standen da, keckernd und die Zähne bleckend, aber unschlüssig darüber, ob sie angreifen sollten oder nicht. Nicht weit von ihm entfernt lag Bofur entwaffnet auf dem Boden und hielt sich den stark blutenden Arm. Zwischen ihnen und den Orks stand Kili. Seine Hände am Griff des Breitschwertes zitterten, doch er schrie wild entschlossen die drei glatzköpfigen Orks an um seine innere Unsicherheit zu überdecken. Filis Kopf fühlte sich so an, als würde er gleich bersten, aber die Angst um seinen Bruder brachte ihm neue Kraft. Niemals würde Kili allein den Kampf gegen drei Orks in seinem geschwächten Zustand überleben. Nicht einmal gegen einen während dieser Dunkelheit, in der die Orks mit ihren unnatürlich großen Augen einwandfrei sehen konnten. Merklich schwankend setzte Fili einen Fuß vor den anderen, bis er schließlich keuchend und benommen neben seinem Bruder stand. Die Waffe entschlossen zum Kampf erhoben.
„Haut ab!“, trotz seines Zustands klang seine Stimme zu seiner eigenen Überraschung fest und bestimmend. „Oder wir machen Hackfleisch aus euch!“ Die Brüder warfen sich einen kurzen Blick zu. Mehr war nicht nötig um zu verstehen, dass sie wenn nötig bis zum Tode durchhalten würden. Er machte sich bereit. So leicht würde er nicht klein zu kriegen sein. Einer der Orks kreischte. Die anderen schlossen sich ihm zustimmend an und sprangen von einem Bein aufs andere. Jetzt war es so weit. Niemals hätte Fili gedacht, dass diese Reise schon so schnell ihr Ende finden würde. Sie hatten den Einsamen Berg ja nicht einmal aus der Ferne sehen können.
Ein widerwärtiges Krachen war zu hören.
Stille trat ein, so drückend als ob ihm jemand die Ohren zuhalten würde.
Der mittlere der Ork gab ein gurgelndes Röcheln von sich.
Blut sprudelte ihm aus dem Mund wie bei einem tollwütigen Wolf und seine Augen drehten sich nach oben in die Höhlen.
Mit einem lauten Scheppern, dass die Stille endgültig durchbrach, kippte er steif wie eine Statue zu Boden. Zwischen seinen Schulterblättern sah Fili einen handbreiten Messergriff herausragen. Die anderen beiden Orks kreischten hysterisch und fuchtelten mit ihren Keulen und Schwertern umher, bis aus der Dunkelheit des Abhangs plötzlich ein verhüllte Gestalt auftauchte. Sie wirkte ruhig und entspannt. Das Gesicht konnte Fili nicht erkennen, da es von einer breiten, schwarzen Kapuze verdeckt wurde, aber der Statur nach zu urteilen, musste es es ein Zwerg sein. In seiner Hand hielt er aber ein für Zwerge unübliches langes, dünnes Schwert. Die Klinge reflektierte den schwachen Schein der Lampen und wirkte dadurch, als ob kleine Feuerzungen an dem Metall leckten. Der Ork mit dem Schlachtermesser kannte panisch auf den Fremden zu, aber der hob vollkommen kontrolliert das Schwert und fing so den Hieb ab. Er lies ihn zur Seite abtropfen und schnitt dem stinkenden Untier noch in der gleichen Bewegung eine tiefe Wunde in den Oberkörper. Der zweite Ork hatte sich während dessen schon von seinem Schock erholt und versuchte den Fremden von hinten zu attackieren. Er wich ihm aus, setzte einen gut gezielten Hieb und der Angreifer blieb regungslos einige Meter von seinem Mitstreiter entfernt liegen.
Fili löste sich plötzlich aus seiner Starre, als er merkte, wie der letzte Ork offenbar aus Verzweiflung seinen Plan geändert hatte und doch lieber wieder auf die bereits verletzten und geschwächten Zwerge losgehen wollte. Er stieß seinen Bruder hart zur Seite und konnte selber grade noch rechtzeitig dem ankommenden Untier ausweichen. Er spürte seine Beine gegen seinen Willen unter ihm weg knickten und stürzte unsanft auf den lehmigen Boden. Die Welt um ihn herum verschwamm wieder, aber er hielt sich verbissen fest und kämpfte gegen die Schwärze an, die immer noch in seinem Kopf waberte. Der Fremde zog das Messer aus dem Rücken des Orks und stürzte an den Brüdern vorbei auf den letzten Angreifer zu. Ein paar laute klirrende Geräusche waren zu hören, wie wenn Metall hart auf Metall schlägt, dann ein dumpfer Aufschlag und plötzlich kehrte Stille ein.
Fili setzte sich mit letzter Kraft auf und sah sich um. Die grüne Mulde, die ihnen noch vor kurzer Zeit so verheißungsvoll Ruhe und Frieden versprochen hatte, war mit Blut und toten Körpern übersät. Sein Bruder saß etwas entfernt von ihm auf dem Boden und drehte ihm den Rücken zu. Er konnte gerade nichts für ihn tun. Seine letzten verbliebenen Kräfte musste er darauf konzentrieren nicht umzukippen. Der Zwerg, der sie gerettet hatte, kümmerte sich derweil um Bofur. Er hatte ihn aufgerichtet und mit dem Rücken an die Felswand gelehnt. Bofurs Unterarm war mit einem tiefen Schnitt überzogen, der seine vom Tunnel eh schon zerschnittene Kleidung mit Blut getränkt hatte. Er lächelte aber immerhin und raunte dem Fremden seinen Dank in der alten Zwergensprache zu, während dieser etwas Stoff und Kräuter aus seiner Tasche hervor holte. Er antwortete ihm zögernd und seine Ausdrucksweise klang sehr brüchig, so als ob er die Wörter in dieser Sprache nicht gewohnt war. Bofur grinste und nickte zu den Kräutern rüber. „Mein Magen ist zwar leer, aber die paar Blätter da, werden ihn jetzt sicherlich auch nicht voll machen. Hasst du nicht vielleicht einen schön saftigen Braten dabei, dass du erübrigen könntest?“ Der Zwerg schwieg, rieb ein paar der Kräuterblätter zwischen seinen Fingern und kaute kurz auf ihnen herum. Bofur schrie entgeistert auf, als die Blätter einige Sekunden später in seine Wunde gedrückt wurden, aber der Fremde begann schon den Stoff mit festem Griff um die Wunde zu wickeln, sodass Bofur keine Möglichkeit hatte, seinen Arm frei zu bekommen. „Musste das sein?“ Er fluchte. Feindselig starrte er sein Gegenüber an und presste schmerzerfüllt die Kiefer aufeinander. „Wart nur ab, bis ich wieder zu Kräften komme, das traust du dich ja nur, weil ich grad' kaum laufen kann. Hast ja Hände wie ein Mädchen, unter normalen Umständen hast du sicher nichts drauf!“ Kommentarlos verknotete der Fremde Bofur‘s Verbannt und stand auf.
Fili begann wieder mit seiner Übelkeit zu kämpfen und sah seinen Kameraden an, der erst verwundert dem Zwerg hinterher starrte und dann breit anfing zu grinsen. Warum wusste er allerdings nicht und es war ihm auch egal. Bofur hatte schließlich schon immer seine merkwürdigen Momente gehabt. Fili schluckte und deutete hinüber zu seinem Bruder, als der Fremde zielstrebig auf ihn zu ging. „Kümmer‘ dich um ihn, mir fehlt nichts! Hab nur einen Schlag abbekommen. Geht gleich sicher schon wieder.“ Das war zwar gelogen, aber Fili würde lieber noch gegen ein weiteres dutzend Orks kämpfen, als einem Fremden gegenüber seine Schwäche zu gestehen. Er wollte keine Hilfe. Er hatte versagt, er hätte seinen Bruder besser beschützen sollen. Und Thorin? War er tot? Der Gedanke war ihm schon vor einem Weilchen gekommen, aber er hatte nicht hin hören wollen. Er war nicht da. Jetzt also auch er nicht mehr. Aber er hatte seinen Anführer auch nicht zwischen den Toten Körpern liegen gesehen. Seine Kameraden waren fort und nun war auch ihr Anführer verschwunden. Es war seine Aufgabe gewesen auf die restlichen von ihnen aufzupassen und trotzdem hatte er Kili alleine gegen eine Übermacht auf dem Schlachtfeld stehen müssen. „Lass mich das sehen!“ Die Gestalt des fremden Zwerges tauchte vor ihm auf und kniete sich vor ihm nieder. Fili hatte sie gar nicht auf sich zukommen sehen, so verschwommen war alles vor seinen Augen. Ein paar vorsichtiger Hände betasteten seinen schmerzenden Hinterkopf. „Du hast Glück, dir ist sicherlich noch ein paar Stunden schwindelig und übel, aber ansonsten scheint alles in Ordnung zu sein. Steh am besten nicht auf, aber versuch auch nicht einzuschlafen!“ Die Gestalt erhob sich vor ihm und wandte sich seinem Bruder zu. Fili starrte überrascht und verwundert zu ihr hoch und verstand plötzlich ganz genau, warum natürlich ausgerechnet jemand wie Bofur angefangen hatte zu grinsen.

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