DIE Hobbit - Fanfiction Seite
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Wir haben schon so viele Zusatzgeschichten und Informationen zusammen gesammelt und noch immer keinen Namen für die eigentliche Hauptgeschichte. . . so geht das doch nicht. . . müssen wir mal ändern. . .
 
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 021 - Überaschung

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Moriko

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BeitragThema: 021 - Überaschung   021 - Überaschung EmptyDi 24 Dez 2013, 16:14



Kapitel 21: Überaschung



(Made by Lenz:)
Nîns Schreie hallten dumpf durch die Stollen. Die dicken Wände ließen es klingen, als kämen sie aus weiter Ferne, doch so weit konnte ihre Gefährtin gar nicht von ihnen entfernt sein. Kili, Fili und Bofur rannten so schnell es die unförmigen Stufen zuließen die Treppen hinab. Wenn die Karten, die sie in den Konsolenräumen gefunden hatten, stimmten, musste dieser Weg sie genau zu einer geheimen Öffnung in der Arena bringen. Kaum mehr als ein paar Schritte dürften sie dann noch von ihrem Onkel trennen. Sie würden ihn befreien und dann alle zusehen, dass sie hier endlich verschwanden.
Hoffentlich hält sie solange durch... Kili wollte es sich kaum eingestehen, aber im Augenblick war sein Herz mit größerer Sorge um Nîn erfüllt, als mit Sorge um Thorin oder wie sie es schaffen sollten hier wieder heil herauszukommen.
Beinahe wäre Kili in seinen Bruder, der vor ihm lief, gestolpert, da plötzlich ein bestialisches Brüllen die Tunnelwände erzittern ließ. Der Zwerg riss die Arme über den Kopf, um seine Augen vor dem Regen aus Erde zu schützen, der auf sie nieder ging. Wie unter Trommelschlägen begann der Boden zu beben. Der Ork in der Arena tobte. Sein schrilles Geschrei jagte eine Gänsehaut über Kilis Rücken.
„Na das klingt doch zur Abwechslung mal ganz gut.“, scherzte Bofur, doch seine Zuversicht konnte das Unbehagen in seiner Stimme nicht gänzlich überspielen.
Fili, der zuvorderst rannte, klang weniger optimistisch. „Wenn dieses Monster noch so ein Getöse veranstalten kann, kann es nicht zu schwer verletzt sein, oder?“
„Vielleicht ist es ein letztes Aufbäumen.“, warf Kili hoffnungsvoller ein als er sich fühlte.
Sein Bruder schüttelte im Laufen nur den Kopf. „Das Biest wird sie umbringen, wenn wir uns nicht beeilen!“
„Sag so was nicht!“, platzte es aus Kili hervor. „Du unterschätzt sie.“
Sein Bruder blieb so abrupt stehen, dass Kili die Fersen in den Boden rammen musste, um nicht mit ihm zu kollidieren. Dafür rannte ihm Bofur jedoch in den Rücken, dessen Waffengurt ein schmerzhaftes Pochen in Kilis Schulter hinterließ.
„Sie überschätzt sich in ihrer blinden Rachsucht! Wenn dir was an ihrem Leben liegt, hilfst du mir besser dabei sie von diesem Monstrum wegzuzerren und sie mit uns hier rauszuschaffen!“
Es fiel Kili nicht leicht dem bohrenden Blick Filis standzuhalten. „...Wir werden schon Ablenkung genug sein, wenn wir unseren Onkel befreien. Als ob uns dieses Biest einfach so am Käfig hantieren lassen wird.“
Sein Bruder schaute daraufhin nur noch ernster drein. „Kapierst du es nicht?! Sie wird nicht freiwillig wieder mitkommen! Eher lässt sie sich von der Kreatur in Stücke-“ Ein erneutes Dröhnen unterbrach ihn. Blinzelnd rieb sich Kili herabrieselnden Sand aus dem Gesicht.
„Jungs, könntet ihr euren Streit vielleicht auf später verschieben?“, drängte Bofur hinter ihnen und schob sich an ihnen vorbei. Wortlos drehte Fili sich um und folgte ihm durch das Dämmerlicht des Tunnels. Kili schluckte. Ein eigenartiger Widerwille kribbelte in seinen Gliedern ob dem, was sein Bruder gesagt hatte. Verbissen schüttelte er den Kopf und rannte den beiden nach.
Der Gang führte noch ein Stück hinab, wo er auf halben Wege aber in völliger Dunkelheit endete. Scheinbar hatte sich niemand hier die Mühe gemacht die Fackeln an den Wänden zu entzünden. Kili spurtete zurück, holte eine der am Boden stehenden Öllampen und ging dann voraus. Nach einer Biegung fanden sie sich schließlich unvermittelt in einer Sackgasse wider. Das Donnern aus der Arena war jetzt ganz nah.
„Es war ein kleiner Hebel oder?“, flüsterte Bofur, wobei er die Wand vor ihnen abtastete.
Fili kramte in den Untiefen seiner Rüstung, aus der er ein zusammengeknülltes Stück Pergament hervorzog. „Ja. Er müsste irgendwo hier links sein ...Was machen wir eigentlich, wenn wir direkt auf der Rückseite des Käfigs auskommen? Wie sollen wir dann in die Arena?“
„Dann befreien wir eben erst Thorin und hauen uns auch noch auf der anderen Seite durch.“
Ein Knacken ließ Kili verstummen. In der Wand vor ihnen rasselte es. Staubwolken wirbelten aus unsichtbaren Ritzen hervor, als der Stein ratternd von unsichtbarer Hand zur Seite glitt und den Blick auf den Kampfplatz freigab. Kaum zwei Schritte links der Öffnung waren die Konturen des Käfigs auszumachen.
„Scheinbar ist der Große gerade beschäftigt.“, hauchte Bofur und nickte zur riesigen schwarzen Gestalt auf der gegenüberliegenden Arenaseite, wo der Ork schäumend vor Wut versuchte an etwas zwischen den Speeren zu gelangen.
Auf Zehenspitzen huschten sie aus ihrem Versteck zu Thorins Gefängnis hinüber.
„Das wurde aber auch Zeit!“, schnaubte er bevor einer von ihnen auch nur den Mund aufmachen konnte.
„Wir- Ist das etwa der Schlüssel?!“, Kili klappte der Mund auf und er starrte entgeistert auf den rostigen Schlüssel zwischen Thorins Fingern.
„Wie bist du-? Wieso bist du dann noch hier drinnen?“, kam es von Fili nicht weniger perplex.
Thorin nickte nur in Richtung Rasnek und Nîn. „Eure ‚Begleiterin‘ hat ihn mir freundlicherweise zukommen lassen. Aber das Schloss ist völlig verbeult.“, er trat ein paar Schritte zurück. „Na los Bofur, schwing deine Hacke solange er noch abgelenkt ist. Ich habe keine Lust hier zu versauern.“
Bofur tat wie ihm geheißen. Nach ein paar gezielten Hieben gab das Schloss schließlich nach und gab quietschend die Tür frei.
Hastig holte Fili das Bündel von seinem Rücken und reichte es Thorin. „Wir konnten einen Teil deiner Ausrüstung finden. Zumindest den Harnisch und das Schwert.“
Ihr Onkel öffnete den Mund, aber auf einmal erfüllte metallisches Rasseln und Krachen die Arena. Kili wirbelte herum. Dort, wo der Ork stand, schien die Wand auseinander zu brechen. Platten klappten auseinander, hinter denen knatternde Zahnräder zum Vorschein kamen. Es krachte ein weiteres Mal. Ihm folgten undefinierbare Knackgeräusche und Kili presste die Hände auf die Ohren. Die Schreie des Orks troffen vor Schmerz. Eine kleinere Gestalt sprang zwischen den oberen Speeren hervor. Sie landete ungelenk auf dem Boden, wo sie bewegungslos liegen blieb. Kilis Herz machte einen unangenehmen Hüpfer.
„Wir müssen hier weg! Kommt!“, Thorin packte ihn am Ärmel und wollte ihn fortziehen.
„Was?!“, grimmig versuchte Kili sich loszureißen. „Wir können sie nicht einfach zurücklassen! Sie hat uns geholfen! Sie hat dir geholfen! Das sind wir ihr schuldig!“
Doch die Stimme seines Onkels war kalt und duldete keine weiteren Einwände. „Ich weiß nicht, wer sie ist, aber sie scheint mit diesem Kerl noch eine Rechnung offen zu haben, die uns nichts angeht. Das ist ihr Kampf, nicht unserer. Wir haben eigene Pflichten, die uns rufen.“
Hilfesuchend wandte Kili sich an seinen Bruder. Filis Blick verriet Bitterkeit und tiefstes Bedauern, aber er schüttelte nur sachte den Kopf. Auch Bofur schüttelte den Kopf. Er versuchte ein aufmunterndes Lächeln, aber es gelang ihm nicht und so schaute er nur traurig zu Boden.
Aus den Augenwinkeln bemerkte Kili, dass Nîn sich wieder aufgerappelt hatte und zu ihrer Waffe stolperte. Seine Befreiungsversuche wurden halbherziger. Alles in ihm sträubte sich dagegen Nîn einfach so ihrem Schicksal zu überlassen, doch sich gegen Thorin zu stellen wagte er ebensowenig und so ließ er sich von seinem Onkel unsanft zum geheimen Ausgang schleifen.
Bevor sie den Tunnel erreichten, schnitt ein Geräusch durch die Arena, das jeden Muskel in Kilis Körper zu Stein erstarren ließ. Ein Abgrund schien sich plötzlich unter seinen Füßen zu öffnen. Mit aller Kraft hielt er gegen Thorins Griff, wagte es aber nicht aufzuschauen. Das Geräusch erklang ein zweites Mal. Gefolgt wurde es vom gedämpften Ton eines Körpers, der zu Boden fiel.
Kili riss den Kopf hoch. Da lag Nîn inmitten der Arena unweit ihres Schwerts. Im bläulichen Licht der Waffe schimmerte der dunkle Fleck, in dem die Kriegerin zusammengebrochen war. Mit jedem Schlag Kilis hämmernden Herzens vergrößerte sich die Lache. Er hörte Filis ersticktes: „....Nein...!“. Ein Loch öffnete sich klaffend in seinem Bauch. Kälte strömte aus ihm in jede Pore seines Leibes. Der Schrei, den Kili ausstieß, schien durch alle seine Muskeln zu vibrieren. Seine Hand langte nach seinem Schwert. Er riss sich los und rannte in die Arena.
„Kili, nein!! KILI!!“, aber Thorin konnte ihn nicht mehr aufhalten. Niemand würde ihn aufhalten! Wie durch einen Tunnel fixierten seine Augen den Ork, in dessen Pranke der verfluchte Speer steckte. Blut tropfte von seiner Spitze heiß in Kilis Magen. Er würde sie rächen! Spöttisch grinste das schwarze Biest ihm entgegen und heizte das Inferno in ihm nur noch weiter an. Doch unvermittelt schloss sich etwas wie eine Hand um Kilis Beine. Er strauchelte. Sein Schwert glitt ihm beinahe aus den Fingern, als er hart auf der Erde aufschlug. Entsetzt stierte er auf die Kette, die sich um seine Fußknöchel geschlungen hatte und sie nicht mehr freigab. Fluchend versuchte er sich freizustrampeln, zog und zerrte an der eisernen Fessel, aber ohne Erfolg.
„Tsts... Der große Thorin Eichenschild, ein biederer Spielverderber...“, gackerte der Ork hämisch.
Kili wurde von seinem Bruder hochgezogen, der auf einmal bei ihm war. Fili ignorierte sein Zetern und warf ihn sich über die Schulter, während ihr Onkel sich zwischen ihnen und Raznek aufbaute, um ihre Flucht zu sichern.
„Oh nein, ich will lediglich verhindern, dass er sich an dir schmutzig macht.“, entgegnete Thorin kühl. „Du bist es nicht wert, von einem aus Durins Geschlecht erschlagen zu werden. Sollen sich andere damit begnügen.“
„Ah, ist das so?“, grollte Raznek und kam stampfend näher. „Ihr glaubt doch nicht allen ernstes, dass ihr einfach so entkommen könnt, oder?“, er lachte kehlig. Von seiner Position auf Filis Rücken beobachtete Kili wie ihr Onkel mit jedem Schritt des Orks ebenfalls nach hinten wich, um den Abstand beizubehalten. „Ich habe hunderte von Gefolgsleuten, die nur auf einen Wink von mir warten, um sämtliche Ausgänge zu versperren. Außerdem....“, er grinste. „...ist da dieser sehr gute Freund von dir, der inzwischen sicher schon in den Bergen auf dich wartet.“
Bofur befreite Kili von der Kette, die Thorin nach ihm geworfen hatte und gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf.
Ihr Onkel war fast bei ihnen. Kili spähte an dem Ork vorbei nach Nîn, die leblos hinter dem Scheusal lag. Er schluckte seinen Zorn mühsam hinunter und es kostete ihn Überwindung sich von dem Anblick loszureißen.
„Nun, wenn dem so ist: Bestelle diesem Freund meine besten Grüße für den Fall, dass wir ihn draußen aus Versehen verpassen sollten.“, spie Thorin Raznek entgegen und gab unmissverständlich zu verstehen, dass dies das Ende ihrer Unterhaltung sei.
Gerade wollte ihr Onkel sich umwenden, als der Ork erwiderte: „Oh, der kluge Thorin Eichenschild sollte wissen, dass Azog der Schänder niemals einen guten Bekannten verpasst...“
Thorin versteinerte, was Raznek mit einem süffisanten Grinsen quittierte.
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BeitragThema: Re: 021 - Überaschung   021 - Überaschung EmptyDi 24 Dez 2013, 19:19

Fili setzte den strampelnden Kili wieder auf die Beine, nachdem Bofur die Kette gelöst hatte. Brennendes Feuer loderte in seinem Brustkorb. Er hätte seinen Bruder am liebsten geohrfeigt, dafür, dass er sich ihrem Onkel widersetzen wollte und versucht hatte, dieses Scheusal alleine anzugreifen. Doch insgeheim war er zu seiner eigenen Überraschung eher eifersüchtig darüber, dass er es nicht selber versucht hatte. Nîns toter Körper verschwand hinter der gigantischen Silhuette des Orks, doch seine Eingeweide entzerrten sich nicht wieder und das taube Gefühl blieb. Es konnte einfach nicht wahr sein. Hätten sie doch früher schon eingegriffen. Das alles hier war reiner Wahnsinn gewesen. Und wieso hatten sie sich überhaupt die Mühe gemacht, den langen Weg zu gehen, wenn Nîn doch schon längst den Schlüssel an Thorin übergeben hatte... und wann und vor allem wieso hatte sie das getan?! War sie etwa so töricht und dumm gewesen und hatte doch an etwas anderes als ihre Rache gedacht? Hätte sie ihn oder einen der anderen nur ein bisschen näher an sich heran gelassen, könnte sie noch leben, aber nein... Der Zwerg schluckte, doch sein Mund schien wie ausgetrocknet zu sein. Die Wut, mit der er versuchte die aufkeimende Trauer nieder zu ringen, erreichte nur mäßig ihr Ziel. Er würde nie verstehen, wie Zwerge so blind sein konnten, blindlings in ihr Verderben zu rennen, nur wegen etwas unwichtigem wie Rache. ….und doch … es brannte ihn in den Fingern, es seinem Bruder gleich zu tun und sich seinem Onkel, seinen Befehlen, dem König zu widersetzen, nur um zu sehen, wie seine Schwerter Razneks Kopf von den bulligen Schultern schlugen.
Thorin hatte sich halb zu ihnen herum gedreht und erstarrte. Ein Fili unbekanntes Funkeln trat in seine Augen, doch er schien seinen Neffen kaum war zu nehmen. Wie in Trance wandte sich  sein Onkel wieder dem Ork zu. „Azog, der Schänder, wurde vernichtet!“ Etwas drohendes lag in Thorins Tonfall. Nichts in seiner Stimme erinnerte mehr an die herablassenden Späße, die er dem schwarzen Ork entgegnet hatte. Es lag eine Spur von genau dieser Beherrschung in ihr, die Fili instinktiv veranlasste, sich mehr auf seinen Onkel als auf den schwarzen Ork zu konzentrieren, der sich amüsiert lachend auf den blutigen Speer stützte. Thorin hob die Stimme und machte ein paar Schritte auf Raznek zu. „Er wurde im Kampf getötet. Vor sehr langer Zeit.“
Fili warf einen Blick zu seinem Bruder hinüber, dessen Arm er noch immer umklammert hielt, allerdings mittlerweile mehr unter Vorwand. Hatte Thorin nicht vorgehabt zu fliehen? So dringend, dass er sogar darauf bestanden hatte, Nîn zurück zu lassen, als noch Hoffnung für sie bestand!
Das hämische Lachen des Orks hallte von den Wänden wieder, an denen ihre Zuschauer gespannt verstummt waren. „Du denkst also wirklich, seine Zeit als Schänder wäre vorbei? Ich bin gerührt. Dann habe ich ja gerade wirklich eine Überraschung verdorben, wie unhöflich von mir!“ Thorin ging weiter auf den Ork zu. Die Knöchel um das Heft des Schwertes wurden weiß, doch mit einem Mal stand Bofur neben ihm und hielt ihn an der Schulter zurück. „Thorin, halt an dich! Wir sind schon viel zu lange hier unten!“ Fili hatte seinen Onkel noch nie so zornig erlebt. Er schlug Bofurs freundliche Hand beiseite und funkelte ihn garstig aus den Augenwinkeln heraus an. „Geh mir aus dem Weg!“ Der Blick ihres überraschten Freundes huschte von Thorins bösartigem Gesicht hinüber zu Fili und Kili, doch beide waren nicht minder perplex. „Thorin!“
Fili bemerkte erst, dass er gesprochen hatte, nachdem seine eigene Stimme an seine Ohren drang. Die Überraschung über sich selber war damit aber nicht zu Ende. Seine Füße trugen ihn mit einem Mal direkt zwischen Thorin und dem Ork, wo er ihn frontal packte, um ihn am weitergehen zu hindern. „Thorin! Du bist weise genug um nicht die zweite Person heute zu sein, die mir am Herzen liegt, aber die in ihrer blinden Wut einen aussichtslosen Kampf beginnt.“ Sein Onkel hielt inne und schaute Fili in die Augen. Der Zwerg sah das zornige Funkeln langsam aus ihnen weichen. „Du bist unser Anführer! Wir haben einen Auftrag! Einen der wichtiger ist, als das hier! Alleine schaffen wir das nicht! Komm!“ Thorin blinzelte und für einen Augenblick verirrten sich seine Augen in der Luft und der Arena, bis er dem Arm seines Neffen schließlich die Hand auflegte und ihm zunickte. „Du hast recht. Die Gemeinschaft ist wichtiger...“
„Oh wie rührend!“ Die Stimme des Orks, dröhnte noch immer durch die ganze Arena. Fili schauderte als ihm auffiel, wie dicht sie hinter seinem ungeschützten Nacken ertönte. „Der große Thorin Eichenschild ist erhaben über seinen eigenen Rachedurst...Aber wisst ihr was? Der bleiche Ork auf seinem weißen Warg, hat eine enorme Belohnung auf deinen Kopf ausgesetzt und zwar nur darauf, ohne noch etwas dran.“ Fili wirbelte herum. „Du siehst: Es ist nicht nötig, dass etwas anderes, als dein Kopf dieses Felsen hier verlässt. Besonders nicht das niedrige Gewürm drum herum!“ Etwas dunkles sauste durch die Luft und riss Fili, Thorin und Bofur von den Beinen. Sie wurden niedergemäht wie Grashalme im Sturm. Fili schüttelte benommen den Kopf und starrte regungslos zu der erhobenen Spitze des blutigen Speeres in Razneks Hand. Doch ehe er ihn auf die am Boden liegenden Zwerge hinabstieß, hielt er inne. Ein Stein prallte von seinem Kopf ab und fiel zu Boden. „Lass sie in Ruhe!!“ Sämtliche Augen in der Arena wandten sich seinem Bruder zu, der etwas abseits von ihnen als einziger noch auf den Beinen stand und den Ork so provozierte, dass er von ihnen abließ. „Kili...“ Zu Filis Erleichterung funktionierte der Plan und Raznek ließ von ihnen ab. Jedoch gefror Fili mit einem Schlag sämtliches Blut in den Adern, als er begriff was es genau bedeutete, dass der Plan funktionierte. Thorin versuchte sich panisch neben ihm aus dem Körperknäul zu befreien um seinen Neffen zur Hilfe zu eilen, bevor Raznek noch einen ärgerlichen Schritt auf Kili zu machen konnte. „Kili!!! Lauf!!!“
Fili versuchte sich hektisch aufzurappeln, doch die Wucht des Schlages steckte noch tief in seinen Gliedern. Erwartete Thorin wirklich, Kili würde auf so einen Befehl hören?!
Das Herz hämmerte schmerzhaft von innen gegen seinen Brustkorb. Er sah, wie Kili unruhig nach seinem Bogen fingerte, doch Raznek würde in kürzerer Zeit die Entfernung überbrückt haben, als Kili dafür brauchen würde, einen Pfeil auf die Sehne zu legen.
Ein Knurren wie ein Donnergrollen bebte durch die Höhle. „Jetzt gehört dein Kopf mir, du unwürdiger Wurm!“
Shazara²!!!“ Die Stimme einer Frau bellte so bestimmend den Befehl durch die Arena, dass keiner der Anwesenden umhin konnte, ihm Folge zu leisten. Selbst Raznek war mitten in seiner Bewegung verharrt. Was sie sprach war kaum mehr als nur ein Flüstern, aber durch die plötzlich eingetretene Stille hätte selbst der Fall einer Stecknadel wie magisch verstärkt geklungen. „Wenn du es wagst... diesem Jungen... auch nur eine Strähne seines Haares zu krümmen.... dann schwöre ich dir bei Aules Barte und Durins Namen.... Du wirst um den Tot betteln, wenn ich mit dir fertig bin!“

Raznek wandte den Kopf und Nîn trat aus dem Schatten der Wand. Ihr Schwert funkelte in einem eisigen Blau. „Du hast genug Leid über unsere Rasse gebracht!“ Die Zwergin torkelte und hielt sich die blutende Seite, doch irgendetwas in ihr hielt sie dennoch auf den Beinen. Die Elbenrunen auf dem Griff schienen in ihrer Hand zu pulsieren, als hätte die Erinnerung an all die Toten, die durch Razneks Hand ihr Ende gefunden hatten, es ebenfalls angestachelt und es wütend gemacht. Doch dieses Gefühl mochte auch darauf zurückzuführen sein, dass Nîn ihre gesamte Umgebung wie in einem merkwürdigen Flimmern wahrnahm, seit sie die Augen wieder aufgemacht hatte. Etwas Unerklärliches stärkte ihr den Rücken und trieb sie weiter. „Ich werde … die letzte Person sein... der du Unglück gebracht hast... Ich bin dein Gegner... nicht er... Lass ihn in Ruhe!“
Razneks Verwirrung wandelte sich wieder in Belustigung. Er schien in ihr nicht im Entferntesten einen ernst zu nehmenden Gegner zu sehen. Nîn konnte es in seinen Augen sehen, wie sich seine Gedanken um die Idee wickelten, sie lieber etwas leiden zu lassen, als ihrer Aufforderung nach zu gehen. Er hob mit einer Unschuldsmiene den Speer, als würde er denken, dass die Zwergin von seinem Vorhaben nichts mitbekommen hätte. „Nun, wenn es dir so wichtig ist, dass ich diesen Wurm verscho-“ Nîn ließ Raznek nicht einmal aussprechen. Sie hatte ausgeholt, bevor Raznek Kili angreifen konnte und traf, als die Speerspitze nur noch zwei oder drei Armlängen von dem Gesicht des Zwerges entfernt war. Die Raumdimensionen um sie herum, schwankten vor Nîns Augen. Raznek brüllte. Sie setzte noch einen Ruck nach und versenkte das Schwert damit bis zum Heft in der ungeschützten Stelle zwischen Harnisch und Rückenpanzer. Das Fleisch des Orks zischte und dampfte, als wäre ihre Waffe von einer Art Säure überzogen. Nîns Welt war in Farben gehüllt. Sie schien nicht länger in der Welt, die sie kannte zu verweilen. Ihr Körper befand sich noch immer in der Arena, doch aus ihren Augen sah sie feine Linien, pulsierende Wellen und Wärme, die aus dem Schwert und über ihren Arm in ihren Körper floss.
„Sí a hlare ómaquettar...“ Sie hörte ihre Lippen kaum hörbar Worte formen, die sie selber nicht verstand und die vollkommen fremd für ihre Ohren waren. Doch der Schrei des muskulösen Orks wurde übertönt von dem Zischen aus der Wunde, in der Nîns Schwert steckte. Seine Haut warf Blasen, die sich langsam über seinen kompletten Rücken erstreckten. „...Lerya laman...“ Weißes Licht hüllte das Bewusstsein der Zwergin ein. Es blendete sie und beraubte ihr jegliche Sinne, doch auf eine angenehmere Art und Weise als der Speerstoß es zuvor getan hatte. „...naiquentallo!“
Die Schreie des Orks verstummten. Sein verbrannter Körper fiel mit einem Scheppern zu Boden und blieb dort regungslos liegen. Nîn stand da, mit dem Schwert, das nun kalt, wertlos und schwer in ihrer Hand lag. Alles schien schwer um sie herum zu werden. All die Lichter, Farben und Empfindungen waren verschwunden. Nîn fühlte sich wie eine leere Hülle, die etwas gebraucht und dann achtlos zurück gelassen hätte. Die Feuerscheine auf dem Boden der Arena wirkten auf sie farblos und träge, wie alles um sie herum. Geräusche drangen von weit her in ihr Bewusstsein. Die Lautstärke innerhalb der Höhle hatte zugenommen. Kreischen, Fauchen und ängstlich, aufgeregtes Quieken dröhnte von den Wänden der Arena zu ihnen hinab. Ein Schatten sprach zu ihr und hielt sie fest um ihre Schultern umklammert. Sie wunderte sich, wann er vor ihr aufgetaucht war, doch als sie ihre Hand bewegen wollte, um ihn von sich weg zu drücken, reagierte stattdessen ihr Bein und beraubte ihrem überraschten Körper somit des Gleichgewichts.
Sie öffnete wieder die Augen und hob den Kopf, Edelsteine leuchteten im Himmel über ihr. Tigeraugen und Unakite³ funkelten und leuchteten in der Dunkelheit, doch etwas drückte sie mit sanfter Gewalt zurück auf die unbequeme Erde und die schönen Lichter gingen wieder aus. Etwas stimmte hier nicht. Vielleicht sollte sie einfach aufstehen und gehen... Sollten andere sich mit diesen merkwürdigen Sinneseindrücken zurecht finden! Doch bevor sie ging, wollte sie noch die Tigeraugen mitnehmen. Schließlich hatte sie überlegt, ihrem Vater nach zu eifern und die Verarbeitung von diesen Edelsteinen zusammen mit Metall zu erlernen. Ihre Hand hob sich nur schwer in die grobe Richtung, wo eben noch die Edelsteine gefunkelt hatten. Ein flüchtiger Gedanke huschte durch Nîns Bewusstsein. Wenn sie die Augen öffnete, würde ihre Hand vielleicht schneller sein, weil sie dann wüsste, wonach sie greifen sollte. Doch ihre Lider waren zu schwer. Selbst ihre Hand war zu schwer, um sich weit genug zu heben. Nîn kämpfte gegen die Schwerkraft, bis sie schließlich etwas festhielt.
Die Zwergin wunderte sich. Der Boden schien einen Knick zu haben. Er war eigentlich gerade und befand sich unter ihrem Rücken, doch auch unter ihrer Handfläche spürte sie auch etwas festes, obwohl sie noch ein Stück vom Boden entfernt war. Genauso wie auf ihren Schultern...
Es war eine Falle!
Sie wusste es, kaum war es zu spät!
Der Boden schloss seine Finger fest um ihre Hand und eine etwa handgroße Wand drückte sie an ihrer Schulter wieder nach unten, als sie sich gegen die Gräueltat aufbäumen wollte, die sich in ihren Rachen ergoss. Sie hasste es und konnte ihm nun nicht mehr entkommen! Die Elben verwendeten es in äußerster Not in ihren Räumen der Heilung und Vanye, eine Elbenheilerin mit brutalen aber leider wirkungsvollen Heilverfahren, hatte ihr in - wie siemeinte – 'weiser Voraussicht' eine ganze Flasche voll mit dem widerwärtigen Gebräu aus Kräutern und etwas, was die Zwergin nicht einmal Orkschweiß vorziehen würde, vermacht. Aus Respekt vor dem Zorn der Elbin, hatte sie es jeher bei sich getragen und beteuert, dass sie bislang in keine Situation geraten war, in der es Heilung bedurfte, doch als sie es bei den beiden verletzten Zwergen in der Höhle zurück lies, hatte sie gedacht, dass sie es nun endlich losgeworden. Ein paar wenige Tropfen davon hatten ihr Inneres in Bruchtal schon oft auf grausige Reisen geschickt und sämtliche unter Elben mühsam bewahrte Geschmacksknospen für alle Ewigkeiten ruiniert, doch wer auch immer für das Werk, das Morgoth persönlich alle Ehre gemacht hätte, verantwortlich war, stellte dies frei unter das Motto: 'Viel hilft viel!'




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BeitragThema: Re: 021 - Überaschung   021 - Überaschung EmptySo 29 Dez 2013, 18:43

„Bist du sicher, dass es eine gute Idee war ihr gleich die ganze Flasche zu geben?!“ Kili konnte nichts tun, außer zuzusehen wie Nîn sich vor ihnen am Boden zusammenkrümmte. Sein Magen schien die Bewegungen ihrer Gefährtin zu imitieren. Ihm war übel vor Sorge.
Bofur zuckte nur hilflos die Schultern. „Verdammt, was hätten wir denn sonst machen sollen?“
Wild warf Nîn ihren Kopf von einer Seite zur anderen. Auf ihren Augen schien ein Schleier zu liegen, sie wirkten glasig und als würde die Zwergin ihre Umgebung gar nicht wirklich erkennen. Ihre Arme versuchten sich den Griffen Filis zu widersetzen, aber es blieb bei einer schwachen Bemühung sich aufzubäumen. Noch immer sickerte Blut aus ihrer Wunde in den Arenaboden. Kili schauderte, als er sich für eine Sekunde bewusst machte, dass er in Nîns eigenem Blut kniete. Bildete er sich nur ein oder war es warm an seinen Beinen? Er schluckte.
„Ihre Blutung scheint weniger zu werden.“, warf Fili ein, der Nîns Arme festhielt.
Aber Kili schüttelte den Kopf. „Wir können sie so unmöglich hier raus bringen! Ihre Wunde ist offen, wir haben keinen sauberen Verband, sie blutet, -“, er brach erstickt ab. Seine eigenen Worte brachten ihm auf einmal nahe wie ausweglos ihre Situation eigentlich war.
Wie auf ein Zeichen ertönte von den oberen Arenarängen Lärm. Aberdutzende Orks brüllten und schrien durcheinander. Vielleicht hatten sie sich endlich vom plötzlichen Tod ihres Anführers gefangen und planten nun ihre Rache an den Eindringlingen. Kili warf einen flüchtigen Blick zu der gewaltigen Gestalt Razneks, die in einer schwarzen Lache lag. Ein eigenartiger Gestank entwich dem erschlagenen Ork und sandte eine Gänsehaut über den Rücken des Zwergs. Nîn war es tatsächlich gelungen dieses Untier zu besiegen! Aber die Szenen des Kampfes wollten sich in Kilis Kopf einfach nicht zu einem Gesamtbild zusammensetzen. In Form unzähliger Puzzlestücke waberten sie durch seinen Geist, unbegreiflich und unfassbar.
Thorins Stimme erklang durch das Getöse über ihnen: „Wir müssen hier weg! Packt sie und kommt!“
Fili und Kili tauschten ratlose Blicke. Wie sollten sie Nîn tragen ohne ihr noch weitere Verletzungen zuzufügen oder ihre bestehenden noch schlimmer zu machen? Metallisches Klirren weckte Kili aus seiner Trance. Eine erste Welle aus Feinden ergoss sich an einer Seite in die Arena, denen Thorin allein die Stirn bot. Wie ein aufgeschreckter Bienenschwarm bäumte sich die schwarze Masse aus Orks hoch über ihnen auf den Rängen auf, ihre Schrei verschmolzen zu einem betäubenden schrillen Lärmpuls. Von Furcht übermannt, wollte Kili Nîn hochheben, um endlich fliehen zu können, doch Bofur hielt ihn zurück. „Du bist unser Bogenschütze, Jungchen, du wirst deine Arme brauchen! Ich bin noch nicht so gut wieder in Schuss, auf mich könnt ihr im Falle eines Kampfes gut verzichten.“ Zusammen mit seinem Bruder, hievte Kili Nîn Bofur auf den Rücken, dass er sie huckepack tragen konnte.
„Thorin!“, schrie Fili über die Orks hinweg und deutete wild fuchtelnd in Richtung des geheimen Ausgangs. Mit drei gezielten Schüssen streckte Kili die restlichen Gegner ihres Onkels nieder. Er wartete bei der Öffnung, den Bogen gezückt, bis Thorin bei ihnen war, bevor sie gemeinsam in den Tunneln verschwanden. Sie hatten die Treppe noch nicht ganz erreicht, als jähes Donnern den Boden unter ihnen erzittern ließ. Kili presste sich die Hände auf die Ohren, so laut hämmerte das Dröhnen aus den Wänden gegen sein Trommelfell. Im Gestein krachte es.
„Wir müssen zurück!“, brüllte Thorin, der als letzter ging.
Vorne aber schüttelte Fili den Kopf. „Die Arena verschiebt sich wieder!“
„Aber wer sagt, dass es diese Mal wieder zu unserem Vorteil ist?!“, rief Bofur zurück, der verzweifelt versuchte das Gleichgewicht zu halten. Seine Mütze rutschte ihm ins Gesicht und halb blind stolperte er von einer Seite zur anderen. Nîn auf seinem Rücken nahm von dem Getöse um sei herum keinerlei Notiz.
Ehe sie sich eine Entscheidung abringen konnten, erklang bestialisches Kreischen aus der Arena hinter ihnen. Schreie kamen von oben hernieder, schwollen an, um dann urplötzlich abzubrechen. Knirschende und dumpfe Laute schallten durch die Erde. Ein Regen aus panischem Geheul ergoss sich von weit oben auf den sandigen Grund.
Kili stellten sich die Nackenhaare auf. Er spürte nur Thorins Hand in seinem Rücken, die ihn vorwärts drückte. „Was es auch ist, solange es unsere Feinde dezimiert, soll Mahal verfügen, dass es anhält!“, in der Stimme seines Onkels schwang grimmige Genugtuung.
Über schwankende Treppen, durch Tunnel und unzählige vibrierende Gänge rannten sie durch die Höhlen. Bisher war ihnen kein Ork entgegengekommen. Die viel größere Gefahr aber, stellte die Beleuchtung dar. Durch das unablässige Rütteln im Fels brachen Fackelhalter aus den Wänden und die Öllampen fielen von der Decke. In nicht wenigen Fluren gaffte ihnen klaffende Dunkelheit entgegen. Sie zu passieren verlangsamte ihre Flucht nicht unerheblich, vor allem, da ihre Feinde in der Finsternis weitaus besser sahen als sie und sie jeder Zeit aus den Schatten angreifen konnten.
„Was ist das?“, hauchte Fili plötzlich und blieb abrupt stehen. Der Tunnel vor ihnen wurde einzig noch von einer umgekippten Lampe am Boden erhellt, bevor der Gang weit hinten in der Dunkelheit verschwand. In dieser aber glomm ein winziges unheimliches Geisterlicht, das rasch näher zu kommen schien. Kili spannte seinen Bogen.
„Warte...!“, Thorin hob eine Hand. „Noch nicht.“ Seine Augen fixierten ohne zu blinzeln den Leuchtpunkt, der in der Ferne der Lichtquelle immer näher kam. Dann zeichnete sich eine gedrungene Gestalt in den Schatten ab.
Es war Bilbos Stimme, die ihnen gedämpft entgegen rief: „Nicht schießen! Ich bin es, Bilbo! Nicht schießen!“ Wild ruderte der Hobbit mit den Armen durch die Luft. Kili atmete geräuschvoll aus und ließ den Bogen sinken. Nun erkannte er auch, was da in der Finsternis leuchtete: Es war das Schwert ihres Meisterdiebs.
Bofur seufzte erleichtert und entgeistert zugleich. „Bei meinem Barte... Wo kommt der denn auf einmal her? Ich glaub‘ mich laust ein Troll...“
Fili und Kili tauschten nicht minder verdutzte Blicke und selbst ihr Onkel schien nicht um eine gewisse Verwunderung verlegen.


Das Ende ist doof... ich wusste echt nicht, was ich da weiter schreiben sollte, sorry =(
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BeitragThema: Re: 021 - Überaschung   021 - Überaschung EmptyMi 01 Jan 2014, 17:50

Realität hatte Nîns Sinne geflutet, ertränkt und wieder ausgespuckt.
Das Gebräu hatte wie Gift ihren Körper gestärkt, um ihn mit seinen eigenen Waffen zu schlagen. Jedes kratzige, kleine Steinchen unter ihrer nackten Haut, jedes Atemgeräusch über ihr, hatte sich wie die schweren Axthiebe einer Streitaxt in ihr Bewusstsein geschlagen und sich zu einer Flutwelle aus blankem Sein vermengt. Benommen hatte ihr Innerstes die Einfuhr an Informationen abgeschottet, um den Sekundenbruchteil zu verarbeiten. Sie spürte ihre Haut wachsen, ihren Körper sich verändern. Sie selbst schien plötzlich viel zu klein für sich zu sein.
Etwas drängte aus ihr hinaus nach draußen. Alte Lieder ohne Bedeutung sirrten wie Wurfgeschosse durch ihren Kopf, blieben haften und rissen etwas mit ins Nichts.
Die Zwergin Schrie auf, doch kein Ton verließ ihre Lippen. Um sie herum entstanden und starben Eindrücke und Erinnerungen, ohne, dass sie Kontrolle über auch nur eine erlangen konnte. Ihr Körper zitterte, bebte, veränderte sich. Ein brennendes Inferno schweißte, schmiedete und hämmerte wie ein unbeugsamer Schmiedehammer ihr eigen Fleisch und Blut in etwas anderes. In blanker Panik versuchte Nîn sich an einem roten Band fest zu halten, während sie fiel und gleichzeitig emporgerissen wurde. Sie packte zu und hielt es fest.
Der Lärm und der Schmerz waren nicht verschwunden, ganz im Gegenteil...
Doch die Zwergin Selbst schien sich von ihm entfernt zu haben. Sie traute sich nicht, die Augen zu öffnen. Alles war dunkel und heiß. Feuer knisterte hin und wieder um sie herum, als wäre sie in einer geräumigen Schmiedehalle, in der sie eine Tür zwischen sich selbst und ihrem Körper geschlossen hatte. Das Band hinterließ eine angenehme Sicherheit in ihrer Hand, selbst als sie spürte, wie sich etwas ihr nährte und ganz dicht hinter ihr stehen blieb. Es war unnatürlich groß oder aber sie war überraschend klein. Nîn konnte es nicht sagen.
Zwei Arme wurden von hinten um ihren Kopf gelegt und zarte Finger legten sich über ihre Stirn und ihre Augen.
Die Zwergin schaffte es nicht mehr zu atmen, doch sie schien keine Luft zu benötigen.
Ihr Herz flimmerte freudig und ängstlich zugleich, wie die Flamme einer Kerze bei starkem Wind.
Die Gestalt hinter ihr sagte kein Wort. Sie stand nur da und war anwesend. Ein Gefühl, das für sich alleine schon kaum ertragbar für das zitternde Herz im viel zu kleinen Brustkorb war. Die Zwergin hätte nie sagen können, wie lange sie so dastanden.
Sekunden? Monate? Jahre?
Gefühle und mögliche Reaktionen sprudelten in allen Versionen um sie herum.  Von Liebe zu Hass und über Sehnsucht zu Enttäuschung, doch irgendwann verebbten sie alle, ohne jemals einen Vorherrscher unter sich erwählt zu haben.
Übrig blieben Leere, Ruhe und Stille, die die Schwärze um sie herum ins unendliches ausweiteten, bis alles schließlich zurück zu der Sachten Berührung hinter ihr führte.
„Es ist vorbei...“ Keine Silbe verließ die Lippen der jungen Zwergin und doch hallte es überwältigend und flüsternd zugleich aus allen Richtungen wieder. Es war viel mehr, dass Nîn schlussendlich festgelegt hatte, dass genau dieses Satz in jüngster Vergangenheit von ihr gesprochen worden war. Die Arme lösten sich und ließen die Zwergin alleine. Sie wollte die Augen öffnen, doch sie waren zu schwer.
„'Amad?!²“ Die Anwesenheit der Gestalt schien weit und unerreichbar vor ihr zu liegen, doch war noch immer spürbar.
Die Einsamkeit gab Ängsten platz, die wie flüsternde Stimmen nach der Zwergin griffen. Sie hatte alles verloren, was ihre Eltern ihr hinterlassen hatten. Raznek würde nie wieder seine Gelüste an ihrem Volk oder den Elben verüben, doch jetzt, da er tot war und sich nichts verändert hatte, war es wirklich das gewesen, was von ihr verlangt worden war? Unzählbares Leid war gerächt worden, doch was hatte dieses Leid davon? Hatte es sich schon vor langer Zeit schlafen gelegt? Und das wenige, was blieb, war es nicht noch immer da? Die Welt hatte sich nicht verändert. Morgen früh würden Sonnenstrahlen den Morgen erhellen, wie Jahrtausende zuvor.
Eine Hand strich ihr über das Gesicht und hinterließ eine warme Spur aus sofort verblassender Erlösung. „Komm nach Hause.“ Die Worte ihrer Mutter hallten klar und wundervoll in ihren Ohren, doch verblassten auch sie wie die Wärme, die ihre Hand auf Nîns Wange hinterlassen hatte. Jeder Funke ihres Seins streckte sich lechzend nach diesem Frieden, der sie kurz berührte und dann wieder von ihr wich, doch je mehr sie sich wand, um ihn zurück zu gewinnen, desto weiter entschwand er in die Dunkelheit, bis nur noch die Kälte zurück blieb und die unwichtigen Wörter, die hinter der Tür dieses Raumes noch immer eine Schlacht aus Lärm führten.
„Ich glaub‘ mich laust ein Troll...“
Nîn wusste nicht genau, wann sie die Augen geöffnet hatte, doch als sich die schimmernden Höhlenwände in merkwürdigem Winkel um sie herum drehten, versuchte sich ihr Magen in wildem Eifer dieser Bewegung folge zu leisten. Speichel sammelte sich am äußersten Rand ihrer Zunge und schickte verhängnisvolle Kunde voraus.
Die Zwergin holte Luft und versuchte es mit ruhig Atmen, doch die Luft an diesem Ort schien nur knapp bemessen. Um sich den wenigen Sauerstoff besser einzuteilen, erschien reden als eine spontan gute Idee. Das sanfte vibrieren ihres Kehlkopfes wirkte beruhigend und entspannend auf die unheilvolle Strecke zwischen Magen und Rachen und bot einen überraschenden Kontrast zwischen den Sätzen der Unterhaltung mit dem Halbling vor sich, die bereits seit einiger Zeit in ihrem Kopf stattfand und den Wörtern, die auch in der Realität unter Mühen ihren Mund verließen. Die Zwergin hob einen Zeigefinger um die Bedeutsamkeit dieses Themenwechsels noch ein wenig mehr zu unterstreichen. „Ich kann übrigens laufen!“

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² „'amad“ = „Mutter“ (khuz.)
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BeitragThema: Re: 021 - Überaschung   021 - Überaschung EmptyMi 01 Jan 2014, 19:52

Filis Herz machte einen kleinen Hüpfer.
Nach all den Strapazen der letzten Tage, tat es gut, ein Vertrautes Gesicht wieder zu sehen. Auch Bofurs Grinsen, mit dem er sich vorsichtig in diesem schmalen Gang zu den anderen Zwergen gedreht hatte um die verletzte Nîn dabei nicht zu verletzen, wirkte ansteckend. Sollten Melkor und seine Schergen ihnen auch noch so viel Unheil in den Weg stellen. In diesem empfand Fili endlich wieder die Überzeugung, dass sie gemeinsam alles überwinden konnten.
Eine krächzende Stimme erklang hinter Bofurs Rücken, als der Halbling sie gerade erreicht hatten und ließ das Herz des jungen Zwergen einen beinah schmerzvollen Sprung in die Höhe machen. „Ich kann übrigens laufen!“
Bofur Augen weiteten sich und er wirbelte aufgeregt herum. „Nîn??!!“
Ein Krachen donnerte durch den Tunnel, dann herrschte eine ganz besondere Form der Stille. Filis Herz erstarrte mitten im freudigen Sprung und fiel wie ein Stein zu Boden.
Die kleinen Felsbrocken, die Nîns Kopf bei der hastiger Drehung ihres Trägers aus ihrem Halt an der Tunnelwand gelöst hatten, blieben regungslos zwischen Bofurs Füßen liegen.
Ein leises Wimmern von ihm unterbrach als erstes das schockierte Schweigen. Nur Mahal allein konnte sagen, in welchem Ausmaß die Erkenntnis über die Folgen seiner Tat in ihm keimten. Doch bei so viel Leid, wie in seiner Stimme mitklang, konnte Fili trotz seines Schocks nicht umhin, entstehende Wut gleich durch Mitgefühl gegenüber seines Kameradens zu empfinden. „...Geht's ihr noch gut...?...!“
Thorin war der einzige von ihnen, dessen Gliedmaßen nicht den Dienst boykottiert zu haben schienen. Er strich dem schlaffen Körper über Bofurs Schulter fast schon behutsam die Haar beiseite und Fili konnte an der Schulter seines Onkels vorbei ein feines Blutrinnsal erkennen, das an Nîns Schläfen entlang sickerte. „Sie ist in Ordnung, schläft nur... Los weiter! Was hat sie euch den angetan, dass ihr wegen ihr fast unsere Flucht vertrödelt?!“ Bestimmend drückte er ihren Freund weiter nach Vorne, bevor er endgültig vor Leid und Scham im Boden versinken konnte. Fili dankte Mahal dafür, dass der Tunnel so dunkel war, und so niemand die Röte erkennen konnte, die ungeplanter Weise in seine Wangen stieg. Als sich sein Bruder an ihm vorbei schob, hätte er bei einem Blick auf seine Ohren jedoch schwören können, dass ihm ein ähnliches Stoßgebet durch den Kopf gegangen war. Es wäre wohl für alle Beteiligten besser, wenn all das, was vor der Rettung ihres Onkels geschehen war, auch unerwähnt dort blieb. Er packte den Hobbit am Arm, um ihn mitzuziehen, als dieser gerade mit einem kurzen Kopfrucken seinen glasigen Blick abschüttelte. Ihr überraschendes und mitgenommenes Auftreten schien wohl etwas viel für den guten Bilbo zu sein und eine Geruchsfahne erinnerte Fili unverwandt an die Tatsache, dass drei von ihnen noch immer schmandige Orkrüstungen trugen.
„Nein, wartet!“ Bilbo hielt ihn hastig fest und blieb stehen. Als ein Lichtschein von Bilbos Schwert Thorins Blick erhellte, war Fili äußerst froh, dass sein Onkel auf ein Kommentar zu Bilbos erneuter Verzögerung verzichtet hatte. Er bezweifelte aber, dass es über ein drohendes Knurren hinaus gegangen wäre. „Der Gang hier führt nur noch tiefer in die Stollen hinein.“
Thorin drängte sich an Kili vorbei, sodass ein beherrschtes Flüstern genügte, um von Bilbo verstanden zu werden. „Und was genau machen wir dann hier?!“ Fili und Kili wechselten beunruhigte Blicke.
„Mmh...“, Bilbo fingerte nervös an den Knöpfen seiner Jacke und schien dabei verzweifelt nach dem Faden zu suchen, den er bei dem Versuch verloren hatte, Thorins Blick auszuweichen.
„Ich weiß nicht, wie eine Gruppe von Orks das ohne fremde Hilfe geschafft haben soll, aber diese ganzen Tunnel hier sind eine kleine mechanische Meisterleistung. Folgt man den normalen Wegen, wird man nur immer tiefer in den Berg hineingeführt, bis man wieder in einer dieser großen Höhlen landet.“ Ihr Onkel ließ den Blick über die Tunneldecke wandern, als wäre dort oben ein Funke Hoffnung für ihre Rettung versteckt. „Aber,...“, der Hobbit zeigte ein stolzes Grinsen. „...so langsam glaube ich, ihr System verstanden zu haben.“ Mit einer Entschuldigung drückte er sich an Thorin, Kili und Bofur vorbei und blieb mit dem Gesicht zur Wand vor ihnen stehen. Die Zwerge wechselten ungläubige Blicke, bis Bilbo plötzlich fand, was er offenbar gesucht hatte und etwas kleines tief in die Wand hinein drückte. Ein Beben dröhnte durch den Abschnitt des Tunnels auf dem sie standen und die Wände um sie herum begannen sich zu drehen. Die drei Zwerge taumelten, als sich der schmale Tunnelabschnitt von etwa fünf Schritt aus seiner Umgebung zu lösen begann, um die eigene Achse drehten und sich dann mit einem lauten Klacken in einen anderen Tunnel einzufügen schien. Feuerschein erhellte die Biegung, die der Gang vor ihnen machte und Orkschreie drangen nun ungedämpfter zu ihnen hinüber. Bilbo zischte aus der anderen Richtung zu ihnen hinüber und bedeutete den Zwergen, ihm leise zu folgen. Die Überraschung, die Thorin zuvor noch versucht hatte, zu verbergen, stand ihm nun offen ins Gesicht geschrieben zu sein. Er schob seine Neffen sachte den Gang weiter entlang, während er mit wachsamen Augen die Umgebung um sie herum musterte. Fili überraschte jedoch die Tatsache mehr, dass er nicht mehr sonderlich beeindruckt war. Nach dem, was er in diesen Tunneln bereits alles gesehen hatte, überlegte er sich eher, ob er damit nicht hätte rechnen müssen.
Bilbo öffnete ihnen Tür und Tor und Fili danke Mahal noch oft dafür, dass das Gandalf ihnen einen Meisterdieb beschert hatte. Ohne ihn wären sie wohl bis zum jüngsten Tage in diesem Labyrinth aus Tunneln und Geheimtüren stecken geblieben. Nîn hatte einige Male gestöhnt, doch ansonsten kein Wort mehr gesagt. Als die erste kühle Brise durch ein Luftloch in der Decke zu ihnen hinüber wehte, hatte sie ihre Augen einen Spalt breit geöffnet und seit dem nicht mehr geschlossen. Ihr Blick war glasig und Fili hoffte inständig, dass die rötliche Farbe ihrer Augäpfel nur an dem schummrigen Licht dieser verfluchten Katakomben lag.
Hoffnung auf Freiheit hatte die Schritte der Zwerge immer mehr beschleunigt, bis sie plötzlich in einer Sackgasse angekommen waren. Alle Blicke waren erwartungsvoll auf Bilbo gerichtet, doch dieser schien plötzlich weniger zuversichtlich zu sein, als auf ihrem Weg zuvor. Nervös ging er von einer Wand zur nächsten und formte mit seinen Lippen unausgesprochene Wörter. Die Sekunden zogen sich in die Länge. „Und wo lang jetzt?“ Bofur hatte die Zeit nach seinem kleinen Unfall mit der nun noch mehr verletzten Nîn geschwiegen, doch seit sie das erste Mal wieder einen Hauch von Frischluft geschnuppert hatten, wirkte er wieder hoffnungsvoller und zuversichtlicher.
„Diese Wand sollte hier eigentlich nicht sein. Vielleicht ist hier irgendwo ein Schalter, aber...“ Bilbo hob ratlos die Hände.
Beunruhigte Blicke wurden ausgetauscht. „Vielleicht sind wir irgendwo falsch abgebogen.“ Thorins Laune hatte sich stark gebessert, aber so lange wie sie sich in einem stinkenden Orkstollen befinden würden, würde ein gewisses Knurren wohl niemals aus seiner Stimme weichen. Dafür wurzelte sein Hass zu tief in seiner Vergangenheit. „Los, kommt, lasst uns zurück zur letzten Abzweigung gehen.“ Sie gingen eine steinerne Wendeltreppe hinab. Der Umgebung nach zu urteilen, schienen sie schon ziemlich weit am Ausgang zu sein. Die Böden und Wände erinnerten hier mehr an Kellergewölbe, als an notdürftige Stollen und die Decke war mit Holzbalken und -streben stabilisiert worden. Am Fuße der Treppe gab es einen breiten Flur an dessen Ende mehrere Abzweigungen gewesen waren. Thorin blieb wie angewurzelt stehen und steckte den Arm aus, damit Fili ihn nicht überholen konnte. Ein Ork schlich neugierig durch den Flur und suchte einen Platz für eine Kiste auf seinem Rücken.
Thorins Augen wanderten zu Kilis Bogen. Noch hatte der Ork sie in den Schatten der Treppe nicht entdeckt und so sollte das auch bleiben. Kili legte sachte einen Pfeil an die Sehne. Er musste den Bogen langsam spannen, um sich durch das Knarzen des Holzes nicht zu verraten, doch Fili sah, wie ein Arm zitterte. Sie waren schon viel zu lange unterwegs und in diesen verfluchten Tunneln, als das Kili noch genug Kraft haben könnte, einen gespannten Bogen lange halten zu können.
Der Pfeil sirrte von der Sehne und traf sein Ziel. Kili fluchte. Der Ork ging mit einem Schrei zu Boden und wälzte sich dort unter Schmerzen von einer Seite zur anderen. Bevor seine Rufe noch mehr Unheil über sie bringen konnten, als sie es nicht ohnehin schon getan hatten, stürmte Fili nach vorne und erlöste den Ork mit zwei kräftigen Stichen von seinem Leid. Trommelschläge ertönten aus einem der Gänge. Aus den anderen häuften sich wütende Schreie. Ehe Fili begriff, wie ausweglos ihre Möglichkeiten waren, stand Thorin schon mit gezogenem Schwert neben ihm und schickte ihn zurück zu den anderen. Die Schreie kamen mit beunruhigender Geschwindigkeit näher auf sie zu, während er und sein Onkel rücklings zurück zur Treppe eilten. „Nach oben! Schnell!“
Fackelscheine erhellten schon die Ausgänge am anderen Ende des Flures, als Fili und Thorin sich endgültig umdrehten und mit den anderen die Treppe hoch eilten.
Oben angekommen sah Fili aus den Augenwinkeln seinen Bruder mit einer brennenden Öllampe in der Hand auf sie warten. Sobald Fili als letzter die Treppe verlassen hatte, schleuderte der Zwerg die Lampe gegen die morschen Holzbalken, die Geröll und Schutt davon abhielten, alles zu verschütten. „Du bist doch wahnsinnig!“ Kili packte seinen Bruder und schob ihn weiter den schmalen Gang entlang, der in der Sackgasse endete. „Red' nicht, lauf!!!“
Unter lautem Getöse brach die Decke über der Treppe hinter ihnen zusammen und hüllte alles in einen Nebel aus Staub und Unrat. Hustend und keuchend rieben die Brüder sich den Staub aus dem Gesicht, als sie zu den anderen aufschlossen und sich die Wolke um sie herum etwas gelichtet hatte. Bofur hatte Nîn an einer Wand der Sackgasse angelehnt und kümmerte sich bereits mit Bilbo darum, dass sie etwas mehr Licht zur Verfügung hatten.
Thorin warf seinem jüngsten Neffen einen vorwurfsvollen Blick zu, doch sagte nichts. Offenbar schien auch er der Vorstellung nicht gänzlich abgeneigt zu sein, den Kampf mit dieser Überzahl zu meiden, auch wenn das bedeutete, dass sie nun vor dieser Wand fest saßen. „Nun, Mister Beutlin...“
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