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Wir haben schon so viele Zusatzgeschichten und Informationen zusammen gesammelt und noch immer keinen Namen für die eigentliche Hauptgeschichte. . . so geht das doch nicht. . . müssen wir mal ändern. . .
 
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 017 - Zellentrakt

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Moriko

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BeitragThema: 017 - Zellentrakt   017 - Zellentrakt EmptyMo 02 Dez 2013, 19:29



Kapitel 17
(ach du scheiße <.< ...): Zellentrakt

Ein widerwärtiges Knacken war zu hören, als Nîns Orkstiefel sich aus dem eben noch sabbernden Schädel unter ihr löste. Nach Luft ringend hielt sie sich ihre Seite. Das Elbenschwert hatte seinen Charme nicht verloren. Es versprühte eine gewisse Form von Stil, wie es mit einem leicht bläulichen Schimmer durch die Rüstungen der Orks schnitt, als wären sie aus Butter. Doch wäre es möglicherweise sinnvoller gewesen, wenn es ihr im Hinterkopf Augen verschafft hätte. Das warme pulsieren ihres Blutes unterschied sich stark von dem kalten und klebrigen Sekret der Orks, dass in bläulich,lila Farbe auf ihrem Harnisch glitzerte, doch rein optisch würde es bei diesem Licht sicher nicht im geringsten auffallen, solange sie nicht plötzlich eine wehleidige Seite an sich entdecken würde.
'Wäre ja noch schöner...' Mit einem interessierten Seitenblick auf Kili rückte sie ihr Kettenhemd gerade, sodass eine Falte ihres Kleides die Blutung über ihrer Hüfte möglichst pragmatisch zudrückte. Ehrgeiz hatte sie gepackt. Es war diesmal kein Trotz oder Abneigung, was sie dazu verleitete an ihre Grenzen zu gehen.
Kili schlug noch einmal mit dem Schwert auf einen Ork ein, der ein fauchendes Röcheln von sich gab.
Die letzten paar Kämpfe über hatte er kaum ein Wort gesagt, was ihn gleich viel erwachsener erschienen lies. Dieses Bild wurde zwar wieder gleich zerstört, sobald er den Mund öffnete, aber aus irgendeinem Grund entwickelte er plötzlich einen Elan und eine Energie während des Kampfes, die Nîn nie von ihm erwartet hätte. Bei ihrem letzten Aufeinandertreffen mit ein paar übel gelaunten Wachen, war es ihm sogar nicht nur gelungen, mit ihr mit zu halten, er hatte es sogar geschafft einen Kopf mehr als sie abzuschlagen.
Voll und ganz zählte dieser Kopf zwar nicht, denn er hatte nur noch gezuckt, nachdem sie ihm ihr Messer zwischen die Schulterblätter gejagt hatte und wer zählt schon mit, aber eine gewisse Form von Stolz buhlte in Nîns Magen um Aufmerksamkeit und trieb sie zu Höchstleistungen an. Leider auf leichte Kosten ihrer Aufmerksamkeit, doch solang sie noch Ork und Zwerg auseinander halten konnte, würde es ihr wohl keiner in diesem Chaos nachsehen.
Bofur ging wortlos an ihr vorbei um die Toten flüchtig nach nützlichen Hinweisen zu durchsuchen. Schon eine Weile hatten sie alle kein Wort mehr gewechselt. Die Wände hier schienen Ohren zu haben und die am besten bewährte Methode die Wachtrupps einzeln zu eliminieren waren lautlose Stoßangriffe. Hier und da herrschte immer wildes Geschrei in Orkstollen. Der Trick war, keine Geräusche außerhalb dieses Geschreis zu verursachen und den Kampf möglichst kurz und dafür wirkungsvoll zu halten, sodass niemand in Hörweite verdacht schöpfte.
Die Stille besaß etwas unheimliches voller Erwartungen und Anspannung. Fili und Kili warfen sich im vorbeigehen ein kurzes Nicken zu, mehr war wohl nicht notwendig, damit sich die beiden Brüder verstanden. Der junge Zwerg steckte sein Schwert weg und zählte kurz seine übrigen Pfeile, bevor sein Blick an Nîn hängen blieb. Sie grinste. Noch herrschte Gleichstand... falls jemand zählen würde...
Der dunkle Schatten hinter Kili schob sich lautlos in das Licht der Fackeln. Nîn fixierte weiterhin Kilis Augen und beobachtete das Schauspiel nur aus den Augenwinkeln um nichts zu verraten. Sie drehte das Messer ein paar Mal schwungvoll in der Hand und legte amüsiert den Kopf schief, während der todesmutige Ork in einem letzten Verzweiflungsakt sein Beil hob und der freie Raum zwischen Kilis Schulter und Kopf eine ideale Wurfbahn bot. Der Zwerg hielt ihrem Blick stand und schien den Ork hinter sich noch nicht bemerkt zu haben, was Nîn zwar erfreute aber trotz allem etwas enttäuschte. Sie hob die Hand über die Schulter und warf das Messer zielgenau aus dem Handgelenk in Richtung Ork.
Doch anstatt überrascht zu zucken, fing der Zwerg es mit bemerkenswerter Schnelligkeit noch im Flug ab, drehte sich um seine eigene Achse und benutzte Nîns Wurfgeschoss um dem quiekenden Ork in einem Ruck den halben Kopf abzuschlagen.
Die Zwergin zog überrascht eine Augenbraue hoch. Ein blutiges Gurgeln und das durch Kilis Arm fast lautlose zu Boden gleiten eines toten Körpers durchbrachen die Stille nur für wenige Sekunden. Nachdem sie wieder einsetzte, begegnete der Zwerg ihr mit einem Gesichtsausdruck, den nur jemand zu Tage bringen konnte, der mit seiner Selbstbeherrschung versuchte absolute Genugtuung zu überspielen.
Wie Nîn sich jedoch zu ihrem eigenen Entsetzen eingestehen musste, konnte sie ihm das nicht einmal übel nehmen.
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Lenz

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BeitragThema: Re: 017 - Zellentrakt   017 - Zellentrakt EmptySo 08 Dez 2013, 11:37

Mich kurz zu fassen stellt sich als eine immer größer werdende Herausforderung dar, die irgendwo am Rande der Unmöglichkeit zu existieren scheint.... Kopf + Wand 

Kili wischte sich mit der Schulter den Schweiß von der Stirn. Vor ihm kroch sein Bruder vorsichtig vorwärts und lugte um die nächste Biegung. Stille war wieder in den Stollen eingetreten. Bildete er es sich nur ein oder wurde die Luft immer stickiger? Vielleicht hatten ihre Feinde die Ausgänge allesamt verriegelt und die Luftzirkulation damit ebenfalls eingedämmt. Neben ihm rieb sich Nîn ebenfalls über die Stirn, gleichwohl sie so tat, als würde ihr die brütende Hitze nicht das geringste ausmachen. Grimmiger Stolz wallte in Kilis Magengrube auf. Er straffte sich.
„Kommt!“, wisperte Fili jäh und sie huschten in den nächsten Gang.
Kili schluckte. Der Tunnel war so breit, dass sie beinahe alle nebeneinander gehen konnten. Hoch über ihnen flackerten Lampen an langen Ketten von der Decke hängend. Sie beleuchteten den Weg, doch gleichzeitig hüllten sie in Schatten, was jenseits von ihm lag. In der Dunkelheit schimmerte Metall, doch hinter den dicken horizontal und vertikal verlaufenden Gitterstäben herrschte absolute Finsternis. Nichts rührte sich dort, als sie vorbei schlichen. Sie müssen ihn hier irgendwo gefangen halten... Es kann nicht mehr weit sein.
Fili, der die Führung übernommen hatte, deutete auf etwas vor ihnen im Dunkeln, wo ein mächtiger steinerner Türrahmen den weiteren Weg überschattete. „Da ist eine verriegelte Tür.“
Nach ein paar Schritten erkannte auch Kili, was sein Bruder sah. Hinter dem Rahmen gabelte sich der Weg. Links und rechts verschwand er in enge Stollen, doch vor ihnen führte er schnurstracks auf eine massive verschlossene Holztür zu. Etwas, das Kili an Kleiderhaken erinnerte, war zu den Seiten der Tür in die Wände geschlagen worden und einige Kisten standen darunter. Bofur hielt auf eine davon zu, um sie zu untersuchen. Kaum hatte er jedoch das Tuch von der obersten entfernt, erstarrte er. Kili und sein Bruder tauschten Blicke, während Nîn sich am Türriegel zu schaffen machte.
„Das ist sein Harnisch...!“, hauchte Bofur atemlos. Als wäre er plötzlich in Eiswasser getaucht, blieb Kili die Luft weg. Rasch waren er und Fili bei ihrem Gefährten und starrten mit aufgerissenen Augen in den Inhalt der Kiste, wo die Waffen und Rüstung ihres Onkels lagen.
„Er muss hier drin sein!“, keuchte Fili und wandte sich ebenfalls zur Tür.
Nîn hatte ihrer Hilfe scheinbar nicht bedurft, um den riesigen Riegel zu entfernen, was Kilis Kampfeseifer einen zusätzlichen Schub versetzte. Mit vereinten Kräften zogen sie die schwere Tür auf. Doch was in dem offenbar sehr weitläufigen hohen Raum dort auf sie wartete, ließ sie kollektiv einen Satz zurück machen. Kili hob sein Schwert. Seine Finger verkrampften sich und eine Schweißperle rann ihm die Schläfe hinab.
Die riesige massige Gestalt in der Mitte des Raumes stemmte sich empor. Sie war so gewaltig, dass sie beinahe als kleiner Troll hätte durchgehen können, und nicht minder muskulös. Ein scheußliches spitzzähniges Grinsen zeichnete sich auf ihrer Fratze ab. Es bildete einen herben Kontrast zu der fast schwarzen glänzenden ledrigen Haut des Orks, welche an Beinen, Armen und Rumpf in einer heruntergekommenen stachligen Rüstung steckte. Das Biest las sein wuchtiges Schwert vom Boden auf und schnaubte hämisch.
„Hab ich euch!“
Kili war wie gelähmt. Doch aus den Augenwinkeln nahm er auf einmal die kleine Gestalt im Hintergrund wahr, welche sich im letzten Viertel des Raumes in ihrem Käfig aufrichtete. Es war Thorin!
Ein Feuer, mächtiger als Smaugs Atem loderte plötzlich in Kili auf und mit einem Schrei sprang er vor und stürmte auf den riesenhaften Ork zu.


Jeder gute Dungeon braucht einen Bossfight Twisted Evil  viel Spaß mit dem Racker =P
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Moriko

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BeitragThema: Re: 017 - Zellentrakt   017 - Zellentrakt EmptySo 08 Dez 2013, 14:26

Nîn packte den vorbei stürmenden Kili und riss ihn gleichzeitig mit einem gezielten Tritt unsanft von den Beinen. Mit der Hand an seiner Kehle fixierte sie ihn ungnädig am Boden. Es kostete sie alle Beherrschung, doch sie versuchte ihre Kraft etwas zu zügeln. Kili starrte ihr mit aufgerissenen Augen ins Gesicht.
Es war Zeit. Keiner würde sich zwischen sie stellen. Sie konnten es nicht wissen, deshalb hoffte Nîn sie würden die Warnung verstehen, aber sie würde jeden töten, der es wagen würde, sie um ihre Bestimmung zu bringen.
Der schwarze Ork lachte. „Oh, kein Grund zu streiten, meine Kinder! Ihr kommt noch alle dran, jetzt, da ihr so bereitwillig in meine Falle getappt seit!“
Die zwergenhafte Gestalt im Hintergrund stützte sich lässig auf die Gitterstäbe.Würde Nîns Inneres nicht in Flammen stehen, hätte sie womöglich wage bemerkt, wie überrascht sie war. Einen Onkel von Kili und Fili hatte sie sich bisher eher wie einen alten, gebeugten Kauz vorgestellt, aber er wirkte irgendwie...anders. Trotz des zerrissenen Überwurfes, den er nur trug, strahlte er etwas besonderes aus, etwas, was Nîn nie zuvor bei jemandem bemerkt hatte. Doch stand dieser Jemand nur im Schatten von etwas viel wichtigerem, während seine Stimme trotzdem noch so ruhig war, als ginge es hier gerade nur um eine unterhaltsame Diskussion. „Ich denke das gerade sollte nur verhindern, dass jemand weiteres an dem Gestank stirbt, mit dem du diese Höhle hier verpestest.“
Der schwarze Ork wandte sich belustigt von der Zwergengruppe ab, als würden sie keinerlei Gefahr für ihn darstellen. „Du wirst es nicht glauben, aber ich fürchte ich werde deine amüsante Art vermissen, wenn mein Freund erst einmal kommt um sich deinen Kopf zu holen.“ Thorin ging mit seinem Kopf nach hinten und rümpfte die Nase, als sich der Ork zu den Gitterstäben hinab beugte. „Wenn du mir seinen Namen verraten würdest, könnte ich ja wenigstens schon eine Karte an ihn schreiben und würde hier nicht vor Langeweile eingehen, während meine Freunde dir den Kopf abschlagen.“ - „Nein! Ich verderbe nur ungern Überraschungen! Ich mag die Gesichter derjenigen zu sehr, wenn sie sich nach so langer Zeit zum ersten Mal wieder sehen. Und wo wir hier schon beim Thema wiedersehen sind.“ Er drehte den Kopf in Richtung der Zwerge und richtete sich wieder auf. „Die roten Haare dort drüben kommen mir bekannt vor. Ich könnte schwören, dass sie lange Zeit in abgeschlagener Form über meinem Kamin hingen.“
Nîn hatte größte Mühe, Kilis Kehle wieder los zu lassen, während sich ihre Muskeln mehr und mehr verkrampften. Fili zog seinen Bruder wieder auf die Beine, ohne die Zwergin dabei aus den Augen zu lassen. Bofur genügte ein flüchtiger Blick um Fili an der Schulter beiseite zu ziehen. „Kommt, wir suchen einen Weg, den Käfig zu öffnen.“ Fili nickte zögernd und mit größtem Widerwillen und versuchte seinen Bruder mit sich zu ziehen, doch der riss sich nur verständnislos von ihm weg. „Und was ist mit dem schwarzen Scheusal?“ Bofurs Flüstern wurde lauter und nachdrücklicher, während er erneut den Versuch startete die Beiden anderen zum gehen zu bewegen. „Um ihn wird sich schon gekümmert werden, komm jetzt!“ Nîn stand nur regungslos da und starrte ins Leere. Eine Form von Dankbarkeit gegenüber Bofur flackerte am Rande ihres Bewusstseins auf. Auf eine unerklärliche Form, waren ihr die drei nicht mehr gänzlich unwichtig und es würde ihr im Nachhinein sicher leid tun, sollte sie einen von ihnen während des Kampfes verletzen. Doch Kili schüttelte nur den Kopf. „Was? Nîn? Ich lass sie doch nicht alleine gegen ihn kämpfen! Sie mag ja vielleicht gar nicht mal so schlecht sein im Kampf, aber dieser Drecksack hat uns das alles hier eingebrockt, ich hab da noch ein Hühnchen mit ihm zu rupfen und werde jetzt sicher nicht auf der Ersatzbank bleiben.“ Bevor Bofur auch nur den Mund aufmachen konnte, hatte Nîn Kili schon so weit zu sich ran gezogen, dass ihre Lippen beinahe sein Ohr berührten.
„Wenn ich tot bin und zwar wirklich nur dann, darfst du mit ihm anstellen, was du willst. Aber wenn du auch nur ein Hauch von Ehrgefühl hast, überlässt du ihn bis dahin mir.
Er hat meine komplette Familie getötet und außer den Spitzohren in Bruchtal wirklich alle, die mich jemals an ihrem Leben teil gelassen haben. Ich weiß schon nicht mehr wie oft ich dem Tod entkommen bin, während der Hetzjagd, die seine Leute auf mich gemacht haben, bevor ich den Spieß umgedreht habe. Wenn es also irgendwie möglich ist, dass du dich und die deinen aus dieser Sache heraus hältst, bis ich alles in meiner Macht stehende getan hab, um ihn bluten zu lassen, und sei es meinetwegen, dass ich ihn an meinem eigenen Blut ersticken lasse, dann …. …. bitte...! Bitte tu es...“ Sie lies den Zwergen los und wandte sich mit geneigten Kopf zu dem schwarzen Ork um. Das Band, was ihre Haare zusammen gehalten hatte und schon seit einiger Zeit nur noch halbherzig in ihnen hing, löste sich vollends aus ihnen und einige mit Blut verklebte Strähnen fielen Nîn über die Schulter. Die Gefühle, die gerade in ihr aufgestiegen waren, würden sie stören und ihren Geist trüben, doch selbst tief durchatmen half nicht, dagegen anzukommen. Ein Handdruck auf ihrer Schulter und das „Viel Glück!, was tonlos von Kili kam, bevor er den anderen voran sich in die Schatten der Höhle zurück zog, sorgte jedoch dafür, dass sich Ruhe in Nîn ausbreitete. Sie zog das blau funkelnde Elbenschwert und hob den Kopf. Der Ork hatte das wuchtige Schwert geschultert und sich so hingekniet, dass er den anderen Arm gemütlich auf seinem aufgerichteten Oberschenkel ablegen konnte. Der längliche Raum um sie herum glich mehr einer Arena. Das vordere und hintere viertel war von etwa 3-4 Schritt hohen Mauern umgeben, aus denen Speere und Stacheln aller Art ragten, die Lücke zwischen den beiden Seiten der Halle, gab den Blick auf einen tiefen, feurigen Abhang frei. Oben an einzelnen Pfeilern befestigt, loderten Fackeln und warfen ihr bizarres Licht auf die nun johlenden Orks, die auf der Mauer hockten oder von kleinen Höhlen und Holzkonstruktionen aus zu ihnen hinunter schrien. Das Publikum tobte. Zwei große Kronleuchter schwangen unheilvoll über der Kampffläche und ließen Schatten hin und her wandern, während der Käfig im Hintergrund noch einmal separat von Fackelstäben beleuchtete wurde, damit auch bloß niemand umhin konnte, den Gefangenen in voller Pracht zu sehen. Etwas weiter vorne war ein Thron aufgebaut worden, der scheinbar aus Knochen und Schädeln bestand und mit ledriger Haut überzogen worden war.
Gemächlich ging Nîn auf den schwarzen Ork zu, bis sie nur noch wenige Meter von ihm entfernt war und ließ ihm dabei Zeit für seinen herablassenden Monolog. „Hmm... Ein Elbenschwert, kein häufiger Anblick bei einem Zwerg, doch seitdem selbst der gute Thorin hier sich mit Elbenhandwerk eingelassen hat, sollte mich so etwas nicht mehr überraschen... Dein Messer überrascht mich da schon etwas mehr. Ich habe viel Mühe darin investiert, das letzte Exemplar in meine Sammlung aufnehmen zu können und du bringst es mir so bereitwillig direkt in mein Reich? Ich hätte ganz ehrlich mehr von dir erwartet. So macht das doch kein Spaß... Der alte Mann in Bree hat gequiekt, als ich ihm die wenigen Zähne und Finger, die er noch hatte, einzeln heraus gezogen hab und selbst er hat darauf beharrt, dass du mit all deinem Hab und Gut schon Meilen entfernt gewesen wärst, damit ich nicht fand, wonach ich suchte und jetzt stehst du hier, einfach nur weil ich mein liebstes Spielzeug gerade mal zwei Jahre vernachlässigt habe? Hast du dich etwa so sehr nach mir gesehnt? Hättest du doch nur etwas gesagt! Ich hätte dir mit Leichtigkeit ein kleines Präsent überlassen können, wie zum Beispiel den Kopf von diesem Rothaarigen in der braunen Kutte. Schien mir ein Gelehrter zu sein, hab ich recht? Etwas schusselig, wie ich meine...Aber es war einfach zu amüsant dich in deiner verbitterten Verzweiflung zu beobachten, während du mich trotz der riesigen Brotkrumen nicht gefunden hast!“ Nîn blieb stehen und hob den Kopf, bis sie dem schwarzen Ork direkt in die kalten, funkelnden Augen schauen konnte.
Er verstummte und grinste nur gehässig auf die Zwergin hinab.
„Raznek...!“ Ein spöttisches Kopfnicken zur Begrüßung war alles, was er von Nîn zu erwarten hatte. Raznek richtete sich zu seiner vollen Größe auf und verbeugte sich ironisch und unter übertriebenen Fuchteleien vor seinem Gegenüber. „Willkommen in meinem bescheidenen Heim, Nîn, Bastard von Dalín, Ableger von Rûn, Schande deiner Art. Ich hoffe doch, Eure Anreise war angenehm und verlief ohne Komplikationen. Ich fände es Schade, wenn sich an meiner Fehlenden Trophäe bereits einige Kratzer befinden würden.“
Sein stachliger Harnisch und die Arm- und Beinschienen dienten wohl mehr als Statussymbol als zum Schutz. An der Seitenschnürung und unter den Armen, war er bei einem gezielten Treffer nahezu ungeschützt, wenn da nicht noch seine natürliche Masse und seine Haut wäre, die bereits optisch einem massiven Lederpanzer glich. An dem Gürtel seiner Rüstung hing allerlei Unrat, der ihn in seiner Bewegung sicherlich einschränken würde. Allerdings neben Schlüsselbund und schrumpfkopfartigen Schädeln auch ein 'Messer', dass für Nîn locker als Zweihandschwert durchgegangen wäre. Sie grinste. Ein fairer Kampf mit gleicher Bewaffnung, was will man mehr?
Trommeln erklangen nahezu zeitgleich aus mehreren Ecken des Raumes. Die Zuschauer stimmten seinen schaurigen Gesang an, der genau wie die Trommelschläge langsam aber sicher an Geschwindigkeit gewann.

Fili biss die Zähne zusammen, während Bofur von seinen Schultern absprang um den Vorsprung zu erreichen. Es nagte an seinem Gewissen, Nîn alleine in der Mitte des Raumes stehen zu sehen, während sie sich in den Schatten herum drückten, doch Bofur hatte recht... Orks besaßen nicht genug Ehrgefühl, als dass sie sie einfach quer über den Kampfplatz in Richtung Käfig hätten laufen lassen. So lange die Meute abgelenkt war vom Kampfgeschehen, sollte also wenigstens die Möglichkeit bestehen, sich unauffällig über die Mauern und Plattformen, die die Höhle schmückten, bis zu Thorin vorzuarbeiten und im Falle eines Falles so die Möglichkeit zu haben, aus dem Hinterhalt zuzuschlagen. Eine Plattform rasselte laut einige Meter in Richtung Arenaboden, doch die einsetzenden Trommelschläge übertönten den Lärm, sodass es keiner bemerkte. Kili positionierte sich auf der Plattform, die mit einem erneuten Rasseln nach oben schoss, als Bofur weiter oben auf einen breiten Holzsteg sprang, der seinerseits nach unten sackte.
Das wird ja spaßig... Fili wollte gerade, wie ihm aufgetragen, durch die Speere an der Mauer empor klettern, als ihn eine ruckartige Bewegung auf dem Kampfplatz inne halten lies.
Nîn war auf den schwarzen Ork zu gerannt. Er schwang sein massiges Schwert locker aus dem Handgelenk um die Zwergin zurecht zu stutzen, doch sie sprang hoch und es sah beinahe so aus, also würde sie in der Luft versuchen zu parieren, wodurch sie schräg hinter den Ork katapultiert wurde. Mit den Reflexen eines Kaninchens schlug sie am Boden einen Hacken und stürmte wieder nach vorne, wo sie versuchte mit ihrem Messer den schmalen Rüstungsspalt an Razneks linker Seite zu erwischen. Filis Herz blieb stehen. Diese Aktion war reiner Selbstmord. Sie war viel zu langsam und mit einem einfachen Messer, würde sie wohl kaum gegen ein Monstrum wie dieses bestehen können. Der Ork drehte das Schwert lässig in der Hand und schlug kräftig mit dem Knauf in Richtung der Zwergin. Ein markerschütterndes Knirschen von Metall auf Metall war zu hören und die Zwergin wurde brutal nach hinten geschleudert, wo die Gitterstäbe des Käfigs ihren Flug bremsten, sodass sie nicht von den Stacheln der Umrandung aufgespießt wurde.
Fili hielt dir Luft an.
Er hatte mit mehr Zeit gerechnet, mit einer überraschenden Wendung, einem Wunder, mit irgendetwas... nur nicht damit, dass der Kampf so schnell vorbei sein würde...
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BeitragThema: Re: 017 - Zellentrakt   017 - Zellentrakt EmptySo 15 Dez 2013, 13:37

Nîn röchelte. Ein metallischer Geschmack legte sich über ihre Zunge, doch sie konnte nicht husten, um ihn los zu werden, sie konnte nicht einmal atmen.
Die dünne, biegsame Platte der Orkrüstung hatte nach dem Schlag des Orkriesen eine unübersehbare Delle davon getragen, die sich nun fest gegen ihren Oberkörper presste, und ihr so jede Möglichkeit raubte, Luft zu holen. Blind vor Schmerz tastete sie um sich, um etwas zu finden, woran sie sich nach oben ziehen konnte und ihre Hände fanden schließlich zitternd eine Querstange des Käfiggitters. Rote Punkte benetzten den Boden vor ihren Knien und während sie krampfhaft versuchte Luft in ihre Lungen zu befördern, verschluckte sie sich immer häufiger an ihrem eigenen Blut. Ein kräftiges Paar Hände packten sie von hinten unter den Armen und halfen ihr nach oben.
Eine tiefe Stimme raunte ihr etwas zu, doch sie verstand kein Wort, die Luftnot bohrte sich wie eine Schraube in ihre Wahrnehmung. Sie drehte sich um und hackte sich mit den Armen rücklings in die Gitterstäbe ein, um nicht gleich wieder zu Boden zu gehen. Raznek drehte ihr im Moment noch den Rücken zu, aber sie würde ihm sicher nicht die Genugtuung verschaffen, sie vor ihm knien zu sehen. Luft fand den Weg zurück in ihre Lungenflügel. Finger waren hastig über ihren Rücken und ihre Schultern gewandert und hatten die Schnallen des Panzers dort ein Stück weit lösen können. Nîn spuckte das Blut aus um in kräftigen Zügen Sauerstoff in ihren Körper zu ziehen. Nie hätte sie sich träumen lassen, so glücklich über den Gestank einer modrigen, alten Orkgrube zu sein.
Die Zwergin drehte sich schwerfällig um, um ihre Stirn gegen die kühlen Gitterstäbe lehnen zu können. Der von Raznek als „Thorin“ bezeichnete Onkel schaute aus sorgenvollen Augen auf sie hinab. Sein bärtiges Gesicht erinnerte Nîn wage an irgendetwas aus einer Fernen Vergangenheit, doch sie verbot sich weiter darüber nach zu denken. Es gab schließlich einen Kampf der geführt werden musste Sie hatte schon genug Zeit verloren mit dieser unnötigen Spielerei, aber es war auch einfach zu verlockend gewesen. Ein breites Grinsen zog sich über ihr Gesicht und sie konnte sich nur mäßig ein Lachen verkneifen, als Raznek sich mit seiner herablassenden Art zu ihr umwandte. „Ganz ehrlich, ich hätte mehr von dir erwartet... Den Kopf deiner Eltern abzuschlagen, war ein lustiges Spielchen, aber langweilig und ermüdend, obwohl ich doch so viel Gutes von ihnen gehört hatte. Da hatte ich gehofft, dass ihre Missgeburt vielleicht mit ein paar neuen Tricks aufkreuzt und keine peinlich langsamen - ...“ Er brach ab, als Nîn triumphierend den Schlüsselbund aus ihrer eingedellten Brustplatte zog. Soll er bloß noch so große Töne spucken, aber das war wirklich einfach gewesen. „Oh ich verstehe … Die Schatten in Bree haben dich wohl nie ganz verlassen. Doch Dummheit scheint wohl leider vererbbar zu sein.“
Hastig löste Nîn mit einer Hand die Schnallen ihrer Rüstung, während sie mit der anderen die Schlüssel durch das Gitter reichte. „Ich brauche Waffen!“ Wenn die Zwergin nicht so hastig dabei gewesen wäre, die sie einschränkende Rüstung los zu werden, hätte sie liebendgern mit den Augen gerollt.Unpassende Forderungen und mangelnde Dankbarkeit schienen wohl in der Familie zu liegen. „Der Reihe nach...Bleib da drin!“ Sie streifte den Harnisch ab und es war ganz klar eine Wohltat für ihren Körper. Die Zwergin fühlte sich bemerkenswert leicht und frei in ihrer Bewegung. Ein leichtes ziehen an ihrer Seite erinnerte sie an die Verletzung, die sie in den Tunneln erlitten hatte, doch es war kein beunruhigender Blutfluss mehr zu erkennen. Sie zog das Kettenhemd gerade, dass sie unter dem Harnisch hatte zweilagig tragen müssen, bis es ihr wieder zu den Oberschenkeln reichte und genoss die Freiheit, die es ihr bot. Obwohl es eine Maßanfertigung ihres Vaters gewesen war, hatte es sich im Laufe der Jahre perfekt an ihren Körper angepasst und wo die Unterschiede zu dem ihres Vaters zu gravierend gewesen waren, hatte Nîn mit ein paar Handgriffen nachgeholfen. Sie war nicht annähernd so eine begnadete Schmiedin wie er gewesen, doch den größten Teil seiner Kunst, hatte sie von klein auf gelernt und über die Jahre weiter verfeinert. Das sie die Familientradition erlernt, war ihm zu seinen Lebzeiten sehr wichtig gewesen und die spezielle zwergische Art zu schmieden, erschien Nîn in Bree schließlich als eine gute Geldquelle um zu überleben, selbst wenn sie nur einen Bruchteil ihres Wissens in den Öfen dieser winzigen Hinterstube hatte einsetzen können.


So, mal eben ne Stunde Pause für Frühstück und neuen PC einrichten und da dann weiter schreiben. Mein Laptop hängt sich immer auf, so dauert Neo-Khuzdul wälzen sonst ewig...
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